Kommunales Stromnetz ohne Vattenfall: Gewinn für Hamburg

HEW1Gute Nachrichten vom rekommunalisierten „nicht mehr Vattenfall“-Stromnetz Hamburg. „Die Hamburger Verteilnetzbetreiberin, Stromnetz Hamburg GmbH, präsentierte heute Zahlen und Fakten aus dem Geschäftsjahr 2014 und gab einen erfreulichen Ausblick zur Investitionsstrategie in 2015. Im letzten Geschäftsjahr konnte ein Jahresüberschuss von 34,5 Mio. Euro erwirtschaftet werden. Dabei wurden 12.300 GWh Strom durch das Hamburger Stromnetz geleitet und an die Kunden verteilt. Hierbei wurde aufgrund eines sinkenden Stromverbrauches durch Eigenerzeugung, Energieeffizienz und Witterung ein geringer Absatzrückgang im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet. 182 Mio. Euro steckte das Unternehmen in Maßnahmen zum Erhalt und Ausbau der Netzinfrastruktur und der Messeinrichtungen. Damit wurden die im Vorjahr kommunizierten 160 Mio. Euro noch überschritten.“ So heißt es in einer Pressemeldung des nach dem erfolgreichen Volksentscheid „Unser Hamburg – Unser Netz“ nun rekommunalisierten Stromnetz-Betreibers. Gewinne wandern jetzt nicht mehr nach Schweden, sondern bleiben in der Stadt. Derzeit läuft die Integration der ehemaligen Vattenfall-Beschäftigten in das kommunale Unternehmen, bei dem Anfang nächsten Jahres dann 1.100 Mitarbeiter beschäftigt sein werden.

Weiter heißt es in der PM: „Der Aufbau einer vollintegrierten städtischen Netzbetreiberin ist derzeit in der Umsetzung und wird im ersten Quartal 2016 komplett abgeschlossen sein. Dazu zählt die Integration sämtlicher Querschnittsfunktionen, wie der Kundenservices, Personalmanagement und Einkauf, der Gesellschaften Metering und Netzservice aus dem Vattenfall Konzern in die Stromnetz Hamburg GmbH und der Aufbau eines autarken IT-Systems. 1.100 Mitarbeiter werden der Netzbetreiberin bis zu diesem Zeitpunkt angehören und das Hamburger Verteilungsnetz auch in den kommenden Jahren sicher und zuverlässig betreiben. In diesem Jahr legt das Unternehmen auch einen besonderer Fokus auf die Ausbildung und Festeinstellung junger Menschen in technischen Berufen. Das Unternehmen reagiert damit auf die Anzeichen des Arbeitsmarktes, der einen verstärkten Bedarf an technischen Berufen aufzeigt.

Die Kooperationsvereinbarung, die zusätzlich zum Konzessionsvertrag seit November 2014 in Kraft ist, wird in zahlreichen Aufgabenpaketen aktiv umgesetzt. Zu nennen wären Maßnahmen, die zum Ausbau eines modernen Smart Grids führen, Aufbau von einem Infopoint zur persönlichen Kundenberatung, Erweiterung der Hamburger Energieeffizienz  Plattform und der Aufbau einer Hamburger Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge, um nur einige aufzuzählen.

Das langjährige Investitionsprogramm sieht auch im kommenden Jahr neben Instandhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen zahlreiche Großprojekte vor. Dazu zählt der weitere Ausbau ferngesteuerter Netzstationen, der sukzessive Einführung von intelligenten Zähler- und Messsystemen bis 2028, wie auch die Erfüllung des im letzten Jahr beschlossenen Masterplans zum Ausbau der Elektromobilität in Hamburg bis 2016. Das ausgewiesene Windeignungsgebiet in Neuengamme erfährt den benötigten Ausbau von vorhandener Umspannkapazität, in Curslack/Altengamme erfolgt bis 2016 ein Neubau eines Wind-Umspannwerks an das 110-kV-Netz.

„Mit unserem Investitionsprogramm, das überwiegend gemeinsam mit Hamburger Industrie- und Handwerksbetrieben realisiert wird, unterstützt die Stromnetz Hamburg nicht nur die Umsetzung der energiepolitischen Maßnahmen, die mit der Stadt vereinbart wurden und steigert die Qualität der Stromversorgung in der Metropolregion, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag für den mittelständischen Arbeitsmarkt und den Wirtschaftsstandort Hamburg insgesamt“, so Christian Heine, kaufmännischer Geschäftsführer der Stromnetz Hamburg GmbH.

Dr. Dietrich Graf, technischer Geschäftsführer Stromnetz Hamburg GmbH wies noch einmal auf die Rolle hin, die die kommunale Betreiberin einer außerordentlich wichtigen Infrastruktur in Hamburg hat. „Wir sind sehr zufrieden, dass wir das Störungsgeschehen in 2014 noch einmal deutlich verringern konnten. Damit können wir täglich für unsere 1,3 Mio. Kunden eine sichere und qualitativ hochwertige Stromversorgung gewährleisten. Das zeigt einmal mehr, dass wir unseren Maßnahmen und Entscheidungen zur Erhaltung der Daseinsvorsorge höchste Priorität einräumen.““

Dirk Seifert

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