Sechs mal Atom-Luftalarm für AKWs

In Deutschland hat es seit 2010 sechs mal einen Alarm für Atomkraftwerke wegen Zwischenfällen mit Flugzeugen gegeben. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage des Abgeordneten Hubertus Zdebel von der Fraktion DIE LINKE hervor. Zur Frage, welche Maßnahmen dabei jeweils durchgeführt worden, schweigt die Bundesregierung. Der Deutschlandfunk berichtet: „Der sogenannte „Renegade-Alarm“ wird ausgelöst, wenn der Verdacht besteht, dass ein ziviles Luftfahrzeug aus terroristischen oder anderen Motiven als Waffe verwendet und zum gezielten Absturz gebracht werden soll.“ Am 10. März war ein solcher Atom-Luftalarm, bei dem die Belegschaften aller Atomkraftwerke teilweise evakuiert wurden, nur durch einen Zufall bekannt geworden, weil AtomkraftgegnerInnen das AKW Brokdorf zu diesem Zeitpunkt blockierten.

Hubertus Zdebel, Sprecher für Atomausstieg der Bundestagsfraktion DIE LINKE: „Die Renegade-Fälle machen klar, wie kritisch die Behörden die Sicherheitslage einschätzen und dass wir mit den laufenden Atomkraftwerken im Grunde auf einem Pulverfass sitzen. Bereits seit 2011 laufen an allen Zwischenlagern für hochradioaktive Atomabfälle und an den AKWs begrenzte Nachrüstungen, um die Sicherheit gegen Terrorangriffe zu erweiteren. Im Ernstfall würde keines der noch in Betrieb befindlichen AKWs einen gezielten Absturz überstehen und ein Katastrophenschutz zur Evakuierung hundertausender Betroffener wird kaum funktioieren.

Von den Risiken soll die Bevölkerung offenbar am besten nichts mitbekommen. Anders ist nicht erklärbar, dass die Bundesregierung selbst im Nachhinein nicht wirklich Informationen liefert, welche Maßnahmen bei den zurückliegenden Renegade-Vorfällen jeweils ergriffen wurden. Da werde ich aber nicht locker lassen und weiter Nachfragen.“

Bereits am nächsten Mittwoch wird der Abgeordnete Hubertus Zdebel dazu im Bundestag die Bundesregierung weiter befragen.

Dse4Zdebel

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