Allein auf weiter Flur: Profitgier, Zwänge und Unwissenheit erschweren den Kampf gegen Uranabbau in Namibia
Namibia? Liefert immer noch aus seinen Bergwerken Uran für Atomkraftwerke in aller Welt. Vor Jahrzehnten wurde für den damaligen Apartheidstaat Südafrika mit dem Uran aus dem besetzten Namibia gegen das UN-Embargo viel Geld verdient, damit westeuropäische Atommeiler ausreichend Uran-Brennstoff hatten. Aber auch heute brauchen Atommeiler Namibia-Uran. Und bis heute ist der Uran-Bergbau eine schwere Belastung für Mensch und Umwelt. Eine der vielen Routen in die Atomreaktoren oder auch zu anderen Zwecken ist der Hamburger Hafen.
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Vom freiwilligen Verzicht auf Atom-Umschläge im Hamburger Hafen hat der rot-grüne Senat die Uranerz-Importe aus Namibia und Ländern wie Kasachstan ausgenommen. Die Rosa-Luxemburg-Stiftung hatte im Sommer letztes Jahr einen Bericht zum Uran-Bergbau in Namibia und die dortigen Folgen für Mensch und Umwelt veröffentlicht.
Dort ist zu lesen: „Die Rolle Namibias auf der nuklearen Landkarte wird unterschätzt, weil die Gefahren und Schäden des Uranabbaus sowohl global als auch lokal kaum diskutiert werden. Wo die Regierung Investoren willkommen heißt, bleiben eine kontaminierte Umwelt und kranke Minenarbeiter*innen zurück. Vom Geschäft mit dem Ausgangsmaterial für Atomkraft und -waffen profitiert nur eine kleine Elite. Die Zivilgesellschaft weiß über die fatalen Auswirkungen des Uranabbaus kaum Bescheid und sieht keinen Anlass zum Protest. Einzig die Umweltorganisation Earthlife Namibia fordert die Regierung auf, das Uran in der Erde zu lassen.“ (Homepage der Rosa-Luxemburg-Stiftung)
Der eigentliche Artikel von Bertchen Kohrs ist dort als PDF zum download bereitgestellt. Die ist Anti-Atom-Aktivistin, stammt aus Namibia, ist Mitbegründerin und Vorsitzende der Umweltorganisation Earthlife Namibia. Der Text ist auch hier direkt als PDF bereit gestelllt. (Foto: Tagebau der Uranmine Rio Tinto Rössing, Namibia (2014) CC BY-NC 2.0, jbdodane, via Flickr)