Atomenergie Belgien – 8.000 Risse im Reaktor des AKW Doel

In dem vor einigen Tagen aus Sicherheitsgründen abgeschalteten Block 3 des belgischen AKW Doel sind rund 8.000 Risse bei  Ultraschallprüfungen entdeckt worden, berichten örtliche Medien heute, am Freitag, unter Berufung auf den Chef der belgischen Atomaufsichtsbehörde AFCN, Willy de Roovere. Ein weiteres AKW – Tihange 2 – in dem der Reaktordruckbehälter von der gleichen Firma hergestellt wurde, wird am 10. September weiter untersucht.

Vom gleichen Reaktor-Typ existierten weltweit noch 21 weitere Reaktorbehälter. Sie wurden von einer seit 1996 nicht mehr bestehenden niederländischen Firma in Rotterdam gefertigt.

Zwei dieser Druckbehälter sollen auch in deutschen Reaktoren eingesetzt sein. Laut neueren Meldungen könnte einer im stillgelegten AKW Brunsbüttel zum Einsatz gekommen sein. Ein weiterer ist im stillgelegten AKW Philippsburg 1 verbaut. Dies bestätigte der Betreiber EnBW der Nachrichtenagentur dpa in Karlsruhe. Allerdings betonte der Unternehmenssprecher demnach: „Im Philippsburger Reaktorbehälter haben wir keine Risse festgestellt.“

Schwäbische.de zitiert weiter: „„Sie sind nicht vergleichbar“, so der EnBW-Sprecher. In Belgien handele es sich um einen Druckwasserreaktor, auf dessen Behälter mehr Druck wirke als auf den im Philippsburger Siedewasserreaktor. Die EnBW überprüft nach den Meldungen aus Belgien sicherheitshalber aber intensiv auch ihren Behälter.“

Interessant ist auch diese Information: Im Reaktorbehälter von Philippsburg 1 „sind der EnBW zufolge keine radioaktiven Brennelemente mehr. „Sie sind zum Abklingen im Brennelemente-Lagerbecken“, erläuterte der Sprecher.“

Dirk Seifert

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