Vattenfall-Aufsichtsrat: Jonsson hat sich verfahren – Rücktritt!
„Der wegen Steuerhinterziehung verdächtige ehemalige Saab-Chef Jan Åke Jonsson verlässt seinen Platz im Aufsichtsrat des staatlichen Energieriesen Vattenfall. Das Finanzministerium hatte Jonsson zu diesem Schritt aufgefordert“, meldet Radio Schweden heute Nachmittag. Bereits am 21. Mai war Jonsson offenbar vorüber gehend in Haft genommen worden: „Jonsson hatte sich bis zum Dienstagmittag in Untersuchungshaft befunden und war anschließend freigelassen worden, berichtet die Nachrichtenagentur TT.“
Jan Åke Jonsson ist 2012 in den Aufsichtsrat von Vattenfall gewählt worden. Bis 2011 war er viele Jahre bei SAAB, zuletzt bis 2011 im Aufsichtsrat des krisengeschüttelten Autokonzerns. „Sollte sich der Verdacht nicht bestätigen, sei Jonsson wieder willkommen, so eine Sprecherin des Ministeriums.“
Die Vorwürfe stehen im Zusammenhang mit seiner Tätigkeit bei SAAB: „Dem früheren Vorsitzenden wird jedoch weiterhin vorgeworfen, gemeinsam mit dem früheren Leiter der Wirtschaftsabteilung sowie mit der Chefjuristin des Konzerns die Buchführung manipuliert zu haben, um die Steuerbehörde in die Irre zu führen. Der 61-jährige Jonsson hatte seit 2005 den Konzern geleitet und den finanziell stark gebeutelten Autobauer in die später geplatzte Übernahme durch Spyker Cars geführt. Im Zuge der schweren wirtschaftlichen Krise des Konzerns war Jonsson 2011 von seinem Posten zurückgetreten. Er hält seitdem Ämter in verschiedenen Aufsichtsräten anderer Unternehmen inne, unter anderem beim staatlichen Energiekonzern Vattenfall.“
Siehe auch:
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