Stoppt der Virus erneut hochradioaktiven Atommüll nach Biblis?
Kommen die hochradioaktiven Castoren aus Sellafield ins Zwischenlager Biblis? Oder kommen sie nicht? Der BUND Hessen wartet auf ein Eil-Urteil des hessischen Verwaltungsgerichts. Der Umweltverband hält die Sicherheit im Zwischenlager Biblis für nicht ausreichend. Nicht wegen solcher Mängel, sondern wegen der Corona-Risiken hat Niedersachsens Innenminister sich jetzt – nach Forderungen der Polizeigewerkschaften – gegenüber dem Bundesinnneminister für eine erneute Verschiebung der Castor-Transporte ausgesprochen. Bereits im April war ein erster Transportversuch durch den Virus gestoppt worden. Ende Oktober soll der brisante Atommüll aus Sellafield in Großbritannien per Schiff über die Nordsee nach Nordenham. Dort sollen die über 100 Tonnen schweren Castor-Behälter per Kran auf Spezialwaggons verladen und Anfang November dann auf der Schiene ins hessische Biblis zur langfristigen Zwischenlagerung transportiert werden.
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Rund 6.000 Polizist*innen kommen dabei zum Einsatz. Diese hohe Zahl hängt nicht vor allem mit den angekündigten Demonstrationen und eventuellen Blockadeaktionen von Atomkraftgegner*innen zusammen. Aufgrund der internationalen „Gefährdungslage“ und der begrenzten Schutzwirkung des Castor-Behälters mit seiner hochradioaktiven Fracht müssen Polizei und Sicherheitskräfte terroristische Angriffe ausschließen. Dazu muss der Weg der Castoren umfassend gesichert und kontrolliert werden. Auf dem Seeweg werden vermutlich zwei Schiffe eingesetzt, damit für Angreifer unklar bleibt, auf welchem der Spezialschiffe sich der Atommüll befindet. An Bord befinden sich bewaffnete Einheiten und die Schiffe sind ebenfalls bewaffnet.
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Der NDR berichtet: „In einem Brief an Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) bat Pistorius darum, „dass der Transport und die damit einhergehenden Einsatzmaßnahmen erneut verschoben werden“, wie das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ berichtet. Das niedersächsische Innenministerium bestätigte das Schreiben am Dienstag. Er habe den Polizeieinsatz zur Sicherung des Transports mit seinen Behörden „intensiv erörtert“ und sei zu einer „Neubewertung“ gekommen, schrieb Pistorius. Wegen der Corona-Pandemie sei der Transport derzeit „nicht vertretbar“. Auch Seehofer möge die Lage in seinem Ministerium erneut erörtern und eine Entscheidung über das weitere Vorgehen treffen, so Pistorius.“
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