Uran-Exporte: Atomtransporte aus Berlin per LKW nach Frankreich
Offenbar ohne jede Alternativenprüfung im Rahmen des Öffentlichkeits-Beteiligungsprozesses bei der Stilllegung des Berliner Forschungsreaktors (siehe hier) sind nicht benutzte und fast atomwaffenfähig angereicherte Uran-Platten per LKW nach Frankreich abtransportiert worden.
Laut Angaben des zuständigen Bundesamtes hat der Transport von Berlin-Wannsee nach Romans-sur-Isere in Frankreich am 14. Juni stattgefunden. Die Behörde veröffentlicht die Liste der sogenannten Kernbrennstoff-Transporte nachdem ein erster Transport der jeweiligen Genehmigung stattgefunden hat. Diese Liste ist jeweils hier als PDF. Die Liste, in der der Transport aus Berlin gelistet ist, gibt es hier als PDF.
umweltFAIRaendern hatte zu dem Thema berichtet:
- Atomtransporte aus Berlin: Fast atomwaffenfähiges Uran soll nach Frankreich
- Grünes Licht für Atomtransporte aus Berliner Forschungsreaktor nach Frankreich – Transportgenehmigung für Uran liegt vor
Die Stilllegung und der geplante Rückbau des Atomforschungsreaktors in Berlin-Wannsee wird von einer Öffentlichkeitsbeteiligung begleitet. Zum Abtransport der Uran-Brennstoff-Platten hatte es in der Begleitgruppe bis zur Berichterstattung auf umweltFAIRaendern offenbar keine Alternativenprüfung oder ähnliches gegeben. Die Gruppe war aber offenbar vom Betreiber im Rahmen der Dialogrunden über die Planungen für Atomtransporte nach Frankreich informiert. Erst nach den Berichten hier hat es Gespräche in der Gruppe gegeben. Ein Protokoll dazu ist aber online bislang nicht verfügbar (Link siehe oben).
Auf dem Gelände des Forschungsreaktors in Berlin lagert auch noch hochradioaktiver Abfall. Der soll nach den bisherigen Plänen nach einer Abklingzeit in das Zwischenlager nach Ahaus in NRW transportiert werden. Wie der Berliner Begleitprozess und die Betreiber mit diesen Abfällen umgehen werden und z.B. mit den Betroffenen in Ahaus in Kontakt aufgenommen wird, wird sich zeigen müssen.