Atom Speziell: Berlin, bei Hamburg, München: Dual-Use Beryllium – Was tun mit atomaren Zündstoff aus der Atomforschung?

Atom Speziell: Berlin, bei Hamburg, München: Dual-Use Beryllium – Was tun mit atomaren Zündstoff aus der Atomforschung?

Radioaktives – aktiviertes Beryllium. Eingesetzt als Reflektor zur Neutronenvermehrung in der bundes/west/deutschen Atomforschung. Bitte was? Ist das Physik? Auch. Der Stoff ist relevant: Für die (militärische) Atomenergie – aber auch in den Forschungsreaktoren, die seit den 1950er Jahren nicht nur an der Atomstromerzeugung interessiert waren. Auch die Plutoniumerzeugung war in den staatlichen Projekten der Atomforschung von Interesse. Dieser “besondere” Stoff war im Einsatz in Berlin, in Geesthacht bei Hamburg und im mit immer noch atomwaffenfähigem Uran betriebenen Atom-Forschungsreaktor München-Garching. Heute spielt dieses atomare Erbe zwischen ziviler Anwendung und militärischem Interesse eine schwierige und kostenträchtige Rolle: Was macht man mit diesem Material, von dem es gar nicht so viel gibt, dessen Kosten immens sind und das in falschen Händen große Probleme bereiten kann? Kann es möglicherweise gar im geplanten Atommülllager Schacht Konrad landen, wenn es in schwierigen Verfahren “vorbehandelt” und für die Kategorie “leicht- und mittelradioaktive” Abfälle für Konrad eignungsfähig gemacht wird? Oder wäre das eine erhebliche Änderung für die bestehende Genehmigung des vielfach kritisierten geplanten Endlagers in Schacht Konrad in Salzgitter – die man besser nicht anrührt, weil die Genehmigung längst modernen Sicherheitsstandards nicht genügt? Physik? Längst nicht mehr! Wie und wo sonst kann dieses Dual-Use-Zeug dauerhaft sicher gelagert werden? Nachdem im Dialogprozess zur Stilllegung des dortigen Forschungsreaktors dieses Beryllium im April Thema war, hat jetzt der Begleitprozess zur Stilllegung der Atomforschungsreaktoren der GKSS in Geesthacht das Thema auf der Agenda. Der dortige Vortrag ist vom gemeisamen Dialogprozess zwischen dem heutigen Betreiber der GKSS, “hereon” (zwischenzeitlich HZG) und einer Begleitgruppe, jetzt veröffentlicht worden. UmweltFAIRaendern dokumentiert im Anschluss.

 

Dirk Seifert