Unabhängige Fachkonferenz zur Lage und Entwicklung der Atomenergie in der Welt und in Deutschland

Unabhängige Fachkonferenz zur Lage und Entwicklung der Atomenergie in der Welt und in Deutschland

Jährlich wird im Rahmen des unabhängigen World Nuclear Industry Status Reports (WNISR) seit 2007 jenseits von Propaganda und wirtschaftlichen Interessen über den weltweiten Stand und Entwicklung in Sachen Atomenergie berichtet. Zuletzt sind auch das Bundesumweltministerium und das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BaSE) diesem fach-wissenschaftlichen Kreis der Urheber und Initiatoren als „Co-Hosts“ beigetreten. Nachdem der Jahresbericht 2023 bereits im Dezember international vorgestellt wurde, kommt nun die Präsentation der Ergebnisse und Erkenntnisse auf dem Berliner Parkett. Verbunden mit der Fachkonferenz ist auch ein Pressegespräch am 26. März geplant. Neben dem Initiator der Jahres-Berichte, Mycle Schneider, wird auch Jochen Ahlswede, der Leiter für Forschung und Internationales beim BaSE bei der Konferenz in Berlin dabei sein. Weitere Referenten sind: Antony Froggatt, Doug Koplow und Alexander Wimmers. Die Fachtagung dürfte auch für Medienvertreter:innen eine gute Gelegenheit sein, eine Art Faktencheck über die meist interessensgeleiteten nuklearen Heils-Versprechungen zu erleben.

Siehe auch: Atomenergie: Bundesamt legt Studie zu alternativen Reaktorkonzepten vor – Nicht verfügbar – Keine Hilfe beim Klimaschutz

Dokumentation von der BaSE Homepage:

Öffentliche Fachkonferenz zu World Nuclear Industry Status Report – BASE ist Co-Host

Anfang 26.03.2024 10:00 Uhr – Ende 26.03.2024 17:00 Uhr – Veranstaltungsort Berlin

Der „World Nuclear Industry Status Report” (WNISR) berichtet seit 2007 jährlich über den aktuellen Stand der weltweiten Atomindustrie: aktuelle Reaktorneubauprojekte, der Fortschritt beim Rückbau von Kernkraftwerken oder neue Entwicklungen im Betrieb werden vorgestellt. Ein besonderer Fokus des aktuellen Reports liegt auf einer umfassenden Analyse wirtschaftlicher Aspekte der Atomkraftnutzung. Der Report wurde u.a. aus Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert. Autoren der TU Berlin waren an der Erstellung des Reports maßgeblich beteiligt.

Zeit: Dienstag, 26.03.2024, 10:00 – 12:00 Uhr
Ort: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin, Hauptgebäude, Raum H3143

Am Nachmittag des gleichen Tages findet eine öffentliche Fachkonferenz von 15:00 – 17:00 Uhr im Hörsaal H0107 des Hauptgebäudes statt.

Hier können Sie sich bis zum 25.03.2024 anmelden:

Anmeldung zum Pressegespräch

Anmeldung zur öffentlichen Fachkonferenz

Im Pressegespräch am Vormittag werden die zentralen Ergebnisse des WNISR2023 plus Updates vorgestellt und diskutiert von:

Jochen Ahlswede
Abteilungsleiter Forschung und Internationales des Bundesamtes für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung

Mycle Schneider
Unabhängiger Energie- und Atompolitik-Analyst, Paris, Frankreich, Projektleiter des WNISR

Antony Froggatt
Stellvertretender Leiter des Environment and Society Programs, Chatham House, London, Großbritannien, WNISR2023 Co-Lead

Doug Koplow
Gründer-Direktor von Earth Track, Cambridge, USA, WNISR2023 Co-Autor

Alexander Wimmers
Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachgebiet Wirtschafts- und Infrastrukturpolitik, Technische Universität Berlin, WNISR2023 Co-Autor

Kurzbiografien der Autor:innen

Kann ein neuerlichen Ausbau der Atomkraft den Kampf gegen die Klimakrise unterstützen, wie jüngste Beschlüsse auf der UN-Klimakonferenz in Dubai im Dezember 2023 (COP28) suggerierten? Fünf Tage nach dem geplanten „Nuclear Energy Summit“ der Internationalen Atomenergie-Organisation IAEA am 21. März 2024 in Brüssel besteht bei der Vorstellung des World Nuclear Industry Status Report in Berlin die Möglichkeit, dies mit führenden unabhängigen Experten zu diskutieren. Der WNISR2023 liefert dazu die Fakten:

  • Im Jahr 2022 wurde der größte Rückgang des nuklearen Anteils an der weltweiten Stromerzeugung seit der Reaktorkatastrophe von Fukushima festgestellt. Er sank um 0,6 Prozentpunkte gegenüber 2021 auf einen Anteil von 9,2 Prozent. Zum Vergleich: Das historische Maximum lag 1996 bei 17,5 Prozent, der Anteil von Wind und Solar lag 2022 bei 11,7 Prozent.
  • 2023 gingen fünf neue Atomkraftwerke (AKW) ans Netz, fünf wurden endgültig abgeschaltet. Daraus resultiert eine Nettoreduktion von einem Gigawatt elektrischer Leistung. Zum Vergleich: Die Leistung von Solaranlagen stieg im Jahr 2023 um 440 Gigawatt.
  • Anfang 2024 sind 213 Reaktoren weltweit offiziell abgeschaltet – zurückgebaut sind aber nur 22 Reaktoren in Deutschland, Japan und den USA.
  • Unabhängige Meta-Analysen, die unter anderem auch an der TU Berlin durchgeführt wurden, gehen von regelmäßig unterschätzten Kosten für die Atomenergie aus. So kann nach Ergebnissen des WNISR2023 Strom aus Atomkraftwerken bis zu viermal so teuer sein bei Betrachtung aller Kosten wie Strom aus Off-Shore-Windkraftanlagen.

Hinweis: Der WNISR2023 wurde erstmals am 06.12.2023 in Brüssel vorgestellt. Nach diesem internationalen Launch diskutieren maßgebliche Autor*innen in Länderkonferenzen mit Stakeholdern vor Ort die Ergebnisse und erste Erkenntnisse zum Jahresende. Eine Vorstellung fand bereits am 6. März 2024 an der „Sciences Po“ in Paris statt. Neben den Events in Berlin wird es zudem Konferenzen in Dänemark und an vier Universitäten in Schweden geben (8. – 12. April 2024) sowie mit der Princeton University in Washington D.C. in den USA (2. Mai 2024).

Adresse

TU Berlin

Hauptgebäude, Raum H3143
Straße des 17. Juni  135
10623 Berlin

Der WNISR-Report 2023 zum Download

Anmeldung zum Pressegespräch

Anmeldung zur öffentlichen Fachkonferenz

Kurzbiografien der Autor:innen

Dirk Seifert

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