Statistikfehler: Bundesamt bestätigt Genehmigung und Atomtransport von Lingen nach Oskarshamn
Atomkraftgegnern von SAND in Hamburg war bei den Abfragen von Daten über Atomtransporte durch den Linken Bürgerschaftsabgeordneten Stephan Jersch aufgefallen, dass die Hamburger Umweltbehörde einen Atomtransport von frischen Uranbrennelementen der LKW von der ANF Lingen nach Oskarshamn in Schweden anführte. In der Liste des für die Genehmigungen für Kernbrennstofftransporte durch das zuständige Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) war dieser Transport vom 3. März 2025 jedoch nicht angegeben und eine entsprechende Genehmigung war nicht verzeichnet. Auch Nachfrage bestätigte BASE nun einen Fehler in der online verfügbaren Liste, erklärte aber wie zuvor der Hamburger Senat, dass ein solcher Atomtransport durchgeführt worden ist. Allerdings: Auch beim für den Export von Kernbrennstoffen zuständigen Bundes-Ausfuhramt BAFA bzw. einer beim BMU geführten Liste (siehe dazu hier (Daten ab 2019 bis ohne das jeweils aktuelle Jahr bzw. für das jeweils aktuelle Jahr hier) fehlt eine solche Genehmigung bzw. die zusätzliche Erwähnung von Oskarshamn. (FOTO ca. 1990, Behälter auf dem Gelände der ANF Lingen)
- Siehe dazu auch hier: Atomtransporte durch Hamburg – Quartal 3 – 2025
- Siehe auch: Schriftliche Kleine Anfrage des Bürgerschaftsabgeordneten Stephan Jersch zu den Atomtransporten durch Hamburg im dritten Quartal 2025 die Drucksache 23/1350 oder direkt auch hier als PDF. Hier geht es zu Homepage des linken Bürgerschaftsabgeordneten Stephan Jersch.
Auf Nachfragen von umweltFAIRaendern teilte die Pressestelle bei BASE mit, dass die Beförderungsgenehmigung 7873 zwei Bestimmungsorte hätte enthalten müssen. Es war jedoch bislang nur Östhammar (AKW Forsmark) genannt worden. Es fehlte tatsächlich aber der Hinweis auf Oskarshamn. „Wir haben unserer Webseite entsprechend aktualisiert, sodass beide Bestimmungsorte jetzt in unserer Online-Liste angegeben sind,“ sagt die Pressestelle.
Laut Angaben von BASE habe das Amt von diesem Defizit erst durch die Nachfrage von umweltFAIRaendern.de erfahren.
Eine zwischenzeitlich erfolgte Nachfrage per Kleiner Anfrage durch Stephan Jersch beim Hamburger Senat löste eine solche Klärung der Behörden auf dem Dienstweg offenbar nicht aus. Der Hamburger Senat bestätigte seine Angaben auf Nachfrage, dass am 3. März ein Transport nach Oskarsham stattgefunden habe und bezog sich als Beleg auf die sogenannte 48-Stunden-Meldung, die vor der Durchführung eines solchen Transports an die zuständigen Lagezentren der Länder übermittelt werden muss, damit im Notfall bekannt ist, dass möglicherweise radioaktive Stoffe in einem Unfall verwickelt sein könnten. Eine Rückkopplung mit BASE erfolgte offenbar aber nicht.