Spurensuche: Das Bonner Kernwaffenkartell – Ziele Methoden Hintergründe
(DDR. BRD. 1969.) Das waren Zeiten! Die BRD mit der NATO – die DDR mit dem Warschauer Pakt! Kalter Krieg. Im Westen baut die Bundesregierung ein Atomprogramm auf. Immer wieder wird versichert, dass ausschließlich friedliche Zwecke verfolgt werden. Dabei setzt die BRD auch auf Forschungsreaktoren, die in besonderer Weise Plutonium erzeugen, eine (Forschungs-)Wiederaufarbeitungsanlage ist am Start. Nicht nur die DDR hat über diese friedlichen Absichten der BRD ihre Zweifel. Immerhin hat es da einen Atomminister Franz Josef Strauß gegeben, Streit um eine atomare Aufrüstung in der Bundeswehr und so einiges mehr. Im Jahr 1969 legt die DDR eine Broschüre mit dem Titel vor: „Das Bonner Kernwaffenkartell – Ziele Methoden Hintergründe“. Herausgegeben vom nicht gerade einladend klingenden „Nationalrat der Nationalen Front des demokratischen Deutschland“ und dem „Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten der Deutschen Demokratischen Republik“. Für 2,90 Mark (Ost vermute ich?) war das Ding zu haben. Bezugnehmend auf frühere Aussagen, so die Verfasser, „enthält die vorliegende Dokumentation ein umfangreiches Faktenmaterial, Dokumente, biographische Angaben und Beweise über die Ursachen und Hintergründe sowie den tatsächlichen Stand der verdeckten Vorbereitungen der Bonner Regierung zur Eigenproduktion von Kernwaffen. Die Dokumentation will dazu beitragen, den Schleier des Geheimnisses zu zerreißen, hinter dem die aggressivsten Kreise des westdeutschen Monopolkapitals ihre Kriegsvorbereitungen zu verbergen suchen.“ Für den Westen war das natürlich alles kommunistische Propaganga und Desinformation (Die Welt). Das Neue Deutschland berichtete darüber natürlich auch, heute ist das hinter einer Paywall. umweltFAIRaendern betreibt seit Jahren eine Spurensuche zur Geschichte der zivil-militärischen Atomenergie seit ihren Anfängen im deutschen Faschismus und ihren Ausbau in der Bundesrepublik. Die Broschüre „Das Bonner Kernwaffenkartell – Ziele Methoden Hintergründe“ ist hier als PDF online.
Achtung: Ich gehe davon aus, dass es auf dieses Material aus der DDR keine Urheberrechte gibt und entsprechend veröffentlicht werden kann. Sollte das nicht zutreffend sein, wäre ein Hinweis per mail sehr hilfreich.
Beiträge im Rahmen der Spurensuche unter anderem: