Vattenfall, die Energienetze in Berlin und Hamburg: “Wer die Netze hat, hat Macht”
“Das Energie-Volksbegehren in Berlin wird erfolgreich sein, glaubt die Energieökonomin Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung.” Das meldet die taz heute in ihrem Berliner Lokalteil. Dort ist ein Interview mit Kemfert zur Bedeutung der Energienetze auch für die Energiewende nachzulesen. Noch bis zum 10. Juni läuft in Berlin das Volksbegehren gegen Vattenfall und für die Rekommunalisierung der dortigen Stromnetze.
Auf die Frage, “was ist an diesem Netz so wichtig?” sagt Kemfert: “Wer die Netze hat, hat die Macht. Vattenfall hat bisher das Berliner Netz gut bewirtschaftet. Aber es kommen neue Aufgaben hinzu, und da muss man eben deutlich sagen: Vattenfall hat sich nicht unbedingt als Vorkämpfer für die Energiewende präsentiert. Demgegenüber gibt es viele Beispiele kommunaler Netzunternehmen wie im Südwesten oder in München, die sehr gut funktionieren. Es spricht somit nichts dagegen, dass eine Kommune das Netz selbst managt.”
Kemfert hat vor kurzem ein vielbeachtetes Buch zur Energiewende veröffentlicht. Darin kritisiert sie nicht nur die Konzerne, sondern auch den Bundesumweltminister Altmaier scharf. Siehe dazu: Altmaier gegen die Energiewende – Kampf der Energielobby.
Außerdem:
- Fette Beute: 100 Millionen Euro Gewinn jährlich für Vattenfall und E.on aus den Hamburger Energienetzen
- Vattenfall Berlin: Mindestens 30 Millionen Euro Gewinn beim Stromnetz-Betrieb
- Hamburger Abendblatt über das Buch von Claudia Kemfert
- Der Kampf um die Energiewende – die alten Stromkonzerne gegen den Strukturwandel
- Nach Fukushima – Energiekämpfe um Märkte und Macht