Immer wieder Castor: Hochradioaktiver Atommüll soll nach Neckarwestheim umgelagert werden
Atommüllproblem ungelöst. Insgesamt 342 hochradioaktive Brennelemente sollen nach den Plänen der EnBW nun mit 15 Castortransporten vom stillgelegten AKW Obrigheim zum AKW Neckarwestheim transportiert werden. Das spart die Kosten für den Neubau eines Atommüll-Zwischenlagers in Obrigheim. Das dortige AKW ist 2005 abgeschaltet worden und befindet sich seit 2008 im Rückbau.
EnBW will nun für den Abtransport der hochradioaktiven Fracht schnell eine Genehmigung beantragen. Das berichten u.a. die Stuttgarter Nachrichten. Der Grüne Umweltminister von Baden-Württemberg, Franz Untersteller, findet diesen erneuten Atommülltourismus offenbar nicht schlecht: “Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) hatte die Pläne der EnBW schon im April begrüßt. Er sagte damals: „Jeder Standort weniger ist ein Mehr an Sicherheit für die Menschen.“ Ein neuer Castortransport über die kurze Distanz von Luftlinie 40 Kilometern sei zudem „im Vergleich zu einem jahrzehntelang zu betreibenden und zu überwachenden Zwischenlager in Obrigheim das geringere Risiko“. Der Transport ist allerdings nicht vor 2016 zu erwarten.”
Die regionalen Initiativen protestieren gegen die Atomtransporte und kündigen Widerstand an. Siehe dazu eine PM von “Energiewende Heilbronn”.
U.a. heißt es dort: „Wenn Umweltministerium Baden Württemberg und Atombetreiber EnBW rein zur Kostenoptimierung Castortransporte durch das Neckartal wollen, statt das beantragte Castorlager in Obrigheim endlich in verbesserter Form zu bauen, weckt dies Zweifel an der Unabhängigkeit der beim EnBW-Besitzer, dem Land Baden-Württemberg, angesiedelten Aufsicht“, gibt Gottfried May-Stürmer vom Aktionsbündnis zu denken. „In den letzten Tagen hat die EnBW versucht, die Bevölkerung durch einen völlig unseriösen Vergleich der radioaktiven Emissionen aus dem Atomkraftwerk Neckarwestheim mit einem Karibikflug zu beschwichtigen, und das Umweltministerium hat diese Emissionen ebenso wie den Brennelementdefekt als ‚Normalbetrieb’ bewertet. Das weckt kein Vertrauen in die sachgerechte Beurteilung des Castorproblems.“
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