Reformer und die Geschichte der Hamburger Handelskammer
Nicht nur die Gegenwart und Zukunft der Hamburger Handelskammer steht in der Debatte. Auch ihre Vergangenheit ist seit einiger Zeit wieder verstärkt im Blickwinkel. Das liegt nicht nur daran, dass die HK jüngst eine mindestens fragwürdige Veröffentlichung ihrer Geschichte im Faschismus in Auftrag gegeben hatte. Während der letzten – nicht-öffentlichen – Sitzung des Plenums der Handelskammer sind gleich zweimal Geschichts-Themen aufgerufen gewesen. Einmal ging es um ehemalige jüdische Handelskammer-Mitarbeiter und -Ehrenamtliche. Außerdem wurde ein Antrag angekündigt, die Archive der Handelskammer auch mit Blick auf die Kolonialzeit umfassend für die Forschung zu öffnen. Das ist dem Blog der Handelskammer-Reformer “Die Kammer sind Wir” über die Sitzung im Mai 2016 zu entnehmen.
- Handelskammer Hamburg illegal – Schluss mit wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Kampfverbänden
- Handelskammer: Kampfansage der Rebellen für Demokratisierung
Dort ist zu lesen: “Auf Initiative von Martina Plag schlug der Arbeitskreis „Gesellschaftliche Verantwortung“ dem Plenum zum Gedenken an die ehemaligen jüdischen Handelskammer-Mitarbeiter und jüdischen Ehrenamtlichen verschiedene Maßnahmen vor, die einen würdigen Umgang mit den Leistungen der und dem Gedenken an diese Opfer der Nazi-Herrschaft sicherstellen sollen. Dieser Vorschlag wurde einstimmig vom Plenum angenommen.
- Geschönte Geschichte – Die Hamburger Handelskammer im Nationalsozialismus
- „Verweigerte Diskussion“: Axel Schildt über die „Rettung Hamburgs in letzter Minute – Zur Wiederauflage hanseatischer Legenden über NS-Herrschaft und Kriegsende“
Die Handelskammer wird auch die Senatsinitiative zur Rolle Hamburgs und seiner Wirtschaft während der Kolonialzeit durch umfassende Quellen- und Archivbereitstellung unterstützen. Dazu wird bei der nächsten Plenumssitzung ein eigener Antrag zur Abstimmung gestellt werden.”
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