Deutscher Atomstrom für Frankreichs marode Meiler

Deutscher Atomstrom für Frankreichs marode Meiler

Während hierzulande Kampagnen über nukleare Laufzeitverlängerung betrieben und die damit verbundenen Risiken und nukleare Abhängigkeiten von Russland eher geschwiegen werden, ist im Atom-Wunderland Frankreich inzwischen nahezu die Hälfte der Reaktoren wegen gravierender Sicherheitsmängel oder aufgrund von notwendigen Reparaturen abgeschaltet, –  und die Sommerhitze setzt den verbleibenden Reaktoren zu. Aufgrund der hohen Wassertemperaturen müssen weitere Leistungsreduzierungen erfolgen. Das führt dazu, dass Frankreich reichlich Strom aus dem Ausland beziehen muss, um einen Blackout zu verhindern. Rein rechnerisch – so berichtet jetzt das Fachportal Atommüllreport, wird Frankreich von den letzten drei deutschen AKWs mit Atomstrom versorgt. Doch auch in deutschen Reaktoren gibt es Risse. (Foto: Neckarwestheim. Risse im Dampferzeuger)

Das von zahlreichen Umweltverbänden betriebene Portal „Atommüllreport“ informiert detailliert über die Lage in Frankreich: „So bezieht Frankreich seit Jahresbeginn bis auf wenige Ausnahmen täglich Strom aus Deutschland in einer Größenordnung von bis zu über 100 Gigawattstunden (GWh) pro Tag. Dies entspricht der Leistung von drei konventionellen oder nuklearen Großkraftwerken. Oder überspitzt gesagt: Rechnerisch laufen die drei letzten deutschen Atomkraftwerke nur noch für den Stromexport in die vermeintliche AKW-Nation Frankreich“, heißt es im aktuellen Newsletter. Und auch in den deutschen Reaktoren in Neckarwestheim und in Emsland in Lingen gibt es Risse, die sicherheitsrelevant sind, die aber für die verbleibende Restlaufzeit bis Ende des Jahres notdürftig geflickt werden. Sicherheitsreserven am unteren Limit.

Zu den Rissen in Neckarwestheim und im Emsland siehe hier:

umweltFAIRaendern empfiehlt atommüllreport:

Dirk Seifert