Luftterror-Alarm und Atomkraftwerke: Zdebel fragt nach – Stilllegen, bevor es zu spät ist

Der Bundestagsabgeordnete Hubertus Zdebel hat eine umfangreiche Anfrage an die Bundesregierung zu dem Luftterror-Alarm vom vergangenen Freitag auf den Weg gebracht. Wie jetzt der WDR bestätigt, wurden am 10. März in fast allen Atomkraftwerken Sicherungsmaßnahmen wie eine Teilevakuierung des Personals durchgeführt, weil der Funkkontakt zu einem Passagierflugzeug abgebrochen war. Kampfjets der Luftwaffe waren im Einsatz, um zu prüfen, ob ein terroristischer Hintergrund bestand.

Hubertus Zdebel, Sprecher für Atomausstieg der Fraktion DIE LINKE im Bundestag: „Der Luft-Terror-Alarm, der von Behörden als „Renegade“ bezeichnet wird, zeigt abermals, wie unverantwortlich es ist, dass immer noch Atomkraftwerke in Deutschland in Betrieb sind. Im Ernstfall wäre kein AKW gegen einen gezielten Einschlag eines Passagierflugzeuges ausreichend gesichert. Die Folgen wären verheerend. Es ist höchste Zeit, dass die Bundesregierung handelt und alle AKWs jetzt stilllegt, bevor es zu spät ist.

Die Öffentlichkeit hat ein Recht darauf, umfassend über derartige Vorgänge informiert zu sein. Daher werde ich mit meiner Nachfrage an die Bundesregierung dafür sorgen, dass es eine umfassende Information gibt, was da am letzten Freitag in deutschen Atomkraftwerken und möglicherweise anderen Atomanlagen passiert ist.“

Mit der Anfrage will Zdebel in Erfahrung bringen, was genau in der Luft stattfand, was die gestarten Eurofighter unternahmen, um zu klären, warum der Funkkontakt abgerisen war. Außerdem will der Abgeordnete in Erfahrung bringen, welche Atomanlagen insgesamt betroffen waren, ob nur in den AKWs oder auch an den Zwischenlagern mit hochradioaktivem Atommüll, an den Uranfabriken in Gronau und Lingen und auch in Forschungsreaktoren wie München-Garching oder Jülich Schutz- oder Sicherungsmaßnahmen ergriffen wurden. Ebenso will Zdebel wissen, ob in den Nachbarländern ebenfalls mit Teilevakuierungen reagiert wurde, ob auch andere (nicht atomare) Einrichtungen  betroffen waren und wie oft es in den letzten Jahren zu derartigen Vorfällen gekommen ist und welche Reaktionen dies jeweils zur Folge hatte.

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2 Gedanken zu “Luftterror-Alarm und Atomkraftwerke: Zdebel fragt nach – Stilllegen, bevor es zu spät ist

    1. Nein, abgeschaltet wurden die AKWs nicht. Einige AKWs waren aber zu diesem Zeitpunkt abgeschaltet, z.B. Brokdorf und Philippsburg, aber nicht wegen dem Alarm.

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