URENCO: Uranbrennstoff mit fast Atomwaffen-Anreicherung möglich
Der teilweise deutsche Urankonzern könnte zum Lieferanten für Entwicklungen des US-Militärs und anderer Interessierter für neue Mini-AKWs werden, die unter anderem für die Energieversorgung in Kriegsgebieten oder aber auch in abgelegenen Regionen zum Einsatz kommen sollen. Außerdem entwickelt das Unternehmen selbst eine „Uran-Batterie“, von der bereits im Jahr 2026 ein Prototyp in Canada getestet werden soll. Für diese neuen Einsatzgebiete ist ein spezieller Uran-Brennbrennstoff erforderlich, der fast einen Anreicherungsgrad für atomwaffenfähiges Uran erreicht. Auf eine Frage des Bundestagsabgeordneten Hubertus Zdebel (Fraktion DIE LINKE) teilt die Bundesregierung jetzt mit:
Noch verfügt URENCO über solchen als HALEU bezeichneten Brennstoff nicht, könnte diesen aber in den USA offenbar jederzeit herstellen. Für Zdebel ist klar: URENCO darf mit seiner Uran-Technik in keinerlei Weise – weder direkt noch indirekt – militärische Anwendungen unterstützen. Dafür muss die Bundesregierung von ihrem VETO-Recht über URENCO Gebrauch machen. Weil URENCO in seinen Anlagen Atomwaffenmaterial herstellen könnte, unterliegt das Unternehmen strengen Kontrollen, an denen auch die Bundesregierung beteiligt ist.
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Die Antwort der Bundesregierung auf die mündliche Frage, siehe: Plenarprotokoll 19/151 (PDF) – Sitzung am 11. März 2020:
Frage Nr. 33: Abgeordneter Hubertus Zdebel(DIE LINKE.)
„In welchen Mengen (Angabe bitte in Menge/Anreicherungsgrad/Herkunft) verfügt das drei-staatliche Unternehmen URENCO nach Kenntnissen der Bundesregierung, die sie über ihre URENCO-Kontrollfunktion im Rahmen der Verträge von Almelo, Washington und Cardiff oder in irgendeiner anderen Weise erlangt hat, über angereichertes Uran mit einem Anteil von mehr als 6 Prozent Uran235, und an welchen Projekten (Entwicklung, Forschung etc.) ist die URENCO nach Kenntnis der Bundesregierung beteiligt, bei denen mit höher als auf 6 Prozent angereichertem Uran235 umgegangen wird bzw. umgegangen werden soll?“
Antwort des Parl. Staatssekretärs Thomas Bareiß :
„Urenco verfügt über kein angereichertes Uran mit einem Anteil von mehr als 6 Prozent Uran-235.
2019 gab Urenco-USA bekannt, dass es mit der dortigen Anlage in der Lage sei, HALEU (bis auf maximal 19,75 Prozent angereichertes Uran-235) zur friedlichen Nutzung unter anderem in Forschungs- und Testanlagen sowie in Anlagen zur Produktion von medizinisch genutzten Isotopen zur Verfügung stellen zu können.
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