Kohleimporte: Herkunft bleibt weiter verschleiert
Die Bundesregierung hat kein Interesse für mehr Transparenz bei den Importen von Kohle für die Stromerzeugung zu sorgen. Eine Initiative der Grünen, die Stromkonzerne per Gesetz dazu zu zwingen, die Herkunft ihrer Kohle offen zu legen, ist gescheitert. Darüber berichtet die ZEIT in ihrer Online-Ausgabe. Das Blatt berichtet auch: „Die Parlamentarier der SPD enthielten sich.“
Durch die fehlende Transparenz lassen sich die Importe von Kohle nur schwer den hiesigen Empfängern zuordnen. Auf diese Weise soll offenbar verschleiert werden, dass hiesige Unternehmen auch Kohle aus besonders problematischen Ländern importieren. So steht Kolumbien, drittgrößter Kohlexporteuer, immer wieder in den Schlagzeilen, weil dort nicht nur schwere Umweltschäden angerichtet, sondern auch Menschenrechte ignoriert und Gewerkschafter bedroht und umgebracht werden. Siehe mehr dazu hier: “Die Kohle ist blutbefleckt” – Die Zeit über die andere Seite der Kohleverstromung
Z.B. Vattenfall gilt als Abnehmer von Kohle aus Kolumbien und berichtet bei offiziellen Führungen auf der Baustelle des Kohlekraftwerk in Hamburg-Moorburg, dass die Kohle auch künftig von dort kommen wird. Entsprechenden Vorwürfen der Kampagne Gegenstrom13 hielt laut Wedel-Schulauer-Tageblatt die Vattenfall Sprecherin Barbara Meyer-Bukow entgegen: „Wir beziehen seit zwei Jahren keine Kohle aus Kolumbien mehr für unsere deutschen Kraftwerke.“ Woher das Unternehmen den Rohstoff für den Meiler an der Elbe bezieht, werde entsprechend des Angebots auf dem Weltmarkt erst später festgelegt. Die bisher einzige Steinkohle-Lieferung für das Anfahren der Kessel habe Vattenfall aus Nordamerika bezogen, so Meyer-Bukow.“
Die Betonung liegt auf „zwei Jahre“ und auf „deutsche Kraftwerke“! Gegenstrom13 berichtet, dass Kolumbien-Kohle bei Vattenfall in Dänemark und den Niederlande weiterhin im Einsatz ist.
Auf diese Probleme will die Aktion Gegenstrom13 aufmerksam machen. Dazu läuft eine Kampagne gegen das noch im Bau befindliche Vattenfall-Steinkohlekraftwerk in Hamburg-Moorburg. Am 10. Mai findet als Höhepunkt der Kampagne eine symbolische Hafenblockade in Hamburg statt.
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