Größte Demonstration gegen Braunkohle im Rheinland – Menschenkette erfolgreich

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6.000 bei der erfolgreichen Menschenkette für den Braunkohleausstieg und gegen RWE. Foto: Campact

„Tausende Menschen haben am Samstag mit einer „Anti-Kohle-Kette“ für konsequenten Klimaschutz demonstriert. Es ist die größte Demonstration, die das Rheinische Braunkohlerevier jemals gesehen hat. Der Erkelenzer Bürgermeister dankte den Menschen „für dieses Zeichen nach Düsseldorf und Berlin“, berichtet die Rheinische Post. Die Anti-Kohle-Kette, organisiert von zahlreichen Umweltverbänden und KlimaschützerInnen war ein voller Erfolg.

„Von 6000 Teilnehmern aus ganz Deutschland, Polen, Belgien, den Niederlanden, Luxemburg, Norwegen und weiteren Ländern berichteten kurz darauf die Organisatoren der Menschenkette, die zufrieden waren, die 7,5 Kilometer lange Distanz zwischen den Dörfern Keyenberg und Immerath – beide sollen in den nächsten Jahren für den Tagebau weichen – tatsächlich geschafft zu haben. Gerechnet hatten die Organisatoren, unter anderem der BUND und die Klima-Allianz Deutschland, mit 5000 Teilnehmern.“ Fotos der Organisatoren gibt es hier auf Flickr.

Unter anderem schreibt die RP auch: „Für Hubert Weiger, den Vorsitzenden des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), senden die Anti-Kohle-Proteste deutliche Signale an die Bundesregierung: „Die Kohleverstromung ist nicht zukunftsfähig, sie ist ein Auslaufmodell. Der von Gabriel verlangte Klimabeitrag der Braunkohle muss ohne Abstriche kommen, sonst steht Kanzlerin Merkel beim G7-Gipfel und der Weltklimakonferenz mit leeren Händen da. Viel zu hohe CO2-Emissionen aus alten Kohlemeilern und Klimaschutz passen nicht zusammen.““ (Siehe auch hier BUND NRW)

Zeitgleich demonstrierten nach einem Aufruf der Gewerkschaften IG BCE und Ver.di auch die Beschäftigten von RWE und Vattenfall in Berlin gegen die geplante Kohleabgabe. Die Taz berichtet dazu unter dem Titel: „Kommentar Gewerkschaften und Kohle: Die große Realitätsverweigerung„. Unbedingt lesenswert dort auch: „Kampf um die Kohle. Die dümmste Gewerkschaft der Welt: Dieses Wochenende protestieren in Berlin Tausende für die Kohle. Ihr gutes Recht, sie sollten nur wissen: Ihre Gewerkschaft IG BCE verbreitet Bockmist.“

Auch N-TV berichtet: „“Wir erwarten, dass alles vom Tisch geräumt wird, was das Aus der Braunkohle-Förderung und Braunkohle-Verstromung in Deutschland bedeuten würde“, erklärte IG-BCE-Chef Michael Vassiliadis am Kanzleramt.  Gabriel war zuletzt auf die Gewerkschaften zugegangen.“

Die Gewerkschaften stecken in einer Sackgasse. Sie stehen eng mit den Konzernen verbunden, deren wachsende Schuldenlast und schlechten wirtschaftlichen Perspektiven schon seit Jahren mit einem massiven Arbeitsplatzabbau einher gehen. Die werden weitgehend still „sozialverträglich mitgestaltet“. Eigene Handlungsstrategien haben sie im Grunde nicht. SPD-Mann Michael Müller kommentiert denn auch derartige Äußerungen und Aktionen, wie die von den beiden Gewerkschaftschefs, bei den Klimarettern: „Früher hieß es in der Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung: „Mit uns zieht die neue Zeit.“ Heute ist sie leider oftmals der Vertreter einer Status-quo-Politik des untergehenden fossilen Zeitalters. Das heißt aber: „Mit uns in den Untergang.“ Das ist schlimm: Die Gewerkschaften wissen, dass es mit dem Widerspruch zwischen Wissen und Handeln nicht weitergehen kann, aber sie machen trotzdem weiter.“

Dirk Seifert

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