Korrektur: Keine Castortransporte nach Gorleben: 26 Behälter mit strahlendem Atommüll suchen neue Heimat

atommüllfassKorrektur: Nicht 54 wie zuerst gemeldet, sondern offenbar doch „nur“ 26 Behälter mit strahlendem Atommüll suchen eine neue Heimat, wenn diese nicht wie bislang vorgesehen in das Zwischenlager Gorleben rollen sollen. Noch 2011 waren wie zunächst gemeldet, 22 Behälter für mittelradioaktive Abfälle aus La Hague für Gorleben vorgesehen (siehe unten). Nach aktuellen Angaben auf der Homepage des Bundesamt für Strahlenschutz sind diese jetzt jedoch verringert worden, so dass nur noch fünf solcher Behälter transportiert werden müssen. Hinzu kommen 21 Behälter aus Sellafield. Außerdem hatte ich irrtümlich 11 Castorbehälter aus Franreich mit gerechnet, die im Herbst 2011 bereits nach Gorleben transportiert worden sind. Ich bitte um Entschuldigung, für die falsche Meldung zuvor!!!

Für die Zustimmung zum Endlagersuchgesetz hat die neue rot-grüne Landesregierung in Niedersachsen das Versprechen von Bundesumweltminister Altmaier erhalten, dass es keine weiteren Castortransporte in das Zwischenlager Gorleben mehr geben soll. Schleswig-Holsteins grüner Energieminister Robert Habeck hat darauf hin Bereitschaft signalisiert, dass es für einen „Lastenausgleich“ denkbar sei, den Atommüll aus La Hague und Sellafield in Schleswig-Holstein, zum Beispiel am Vattenfall-AKW in Brunsbüttel, zwischenzulagern. Auch in Baden-Württemberg gibt es bei der Landesregierung eine Bereitschaft, Atommüll zu übernehmen.

Der Spiegel berichtet: „Es geht um 26 Castor-Behälter mit stark strahlendem Material, fünf aus der Wiederaufbereitungsanlage im französischen La Hague und 21 aus dem englischen Sellafield, die in den kommenden Jahren nach Deutschland zurückkehren. Wenn sie entgegen der bisher geltenden Verträge und der entsprechenden Genehmigung für Gorleben nicht mehr im niedersächsischen Wendland zwischengelagert werden dürfen, müssen rasch Alternativen gefunden werden.“

In einer Studie über Atomtransporte (PDF), die die Grüne Bundestagsfraktion im Februar 2011 veröffentlicht hat und die von Wolfgang Neumann, Intac, verfasst worden ist, werden noch weitere 22 Behälter mit verglasten mittelradioaktiven Atomabfällen genannt. (Seite 68).  Nach Daten des BFS ist diese Menge offenbar aber nun auf fünf Behälter reduziert worden.

Aus Sellafield in England sollen insgesamt 21 Castorbehälter mit hochradiaktivem verglastem Atommüll zurück genommen werden. Der Rücktransport sollte 2014 beginnen. Nach früheren Vereinbarungen war vorgesehen, jeweils maximal sechs Behälter pro Jahr nach Gorleben zu bringen.

Zusammen ergibt das also 26 Behälter mit mittel- oder hochradioaktiven Atommüll, die nicht mehr in das Zwischenlager Gorleben, sondern an einen neuen Ort gehen müssen.

Weiterer Atommüll aus Frankreich ist für das Atommüll-Lager in Ahaus vorgesehen. Dabei handelt es sich um „Hochdruckkompaktierte Hülsen und Strukturteile“, die „in Großbehältern wenig kleiner als CASTOR nach Ahaus transportiert werden. Deshalb wird jeder der 151 Behälter einen eigenen Wagon beanspruchen. Daraus folgt wiederum, dass bei ähnlicher Vorgehensweise wie in Gorleben, 11 bis 12 beladene Wagons mit einem Zug in Ahaus ankommen werden. Es sind ab 2014 also etwa 13 Transporte zu erwarten.“ (S. 68)

Die Studie der Grünen Bundestagsfraktion steht auch hier zum download: “Transporte radioaktiver Stoffe in der Bundesrepublik Deutschland” (PDF)

Dirk Seifert

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