Hochradioaktiver Atommüll: Jenseits von Castor – Frankreichs Behälter TN und ein neuer von Skoda
Es muss nicht immer CASTOR sein, um hochradioaktiven Atommüll in deutschen Atomkraftwerken zu verpacken und in den Zwischenlagern langfristig zu parken. Frankreich hat den Behälter „TransNuklear“ entwickelt, in dem derartiger Müll verpackt wird und der in Deutschland zugelassen ist. Zum Einsatz kommt er in einigen Zwischenlagern wie Neckarwestheim, Philippsburg, Brokdorf, Isar (PDF, Drs: 18/9977) und Gorleben. In den Standortzwischenlagern ist das z.B. der TN 24 E („Die Beladevarianten des TN®24 E beinhalten Beladungen mit bis zu 21 Brennelementen des Typs 18×18-24, welche Uran bzw. MOX-Brennstoff enthalten können“, siehe: Änderungsgenehmigung KKI (Isar Landshut) Zwischenlager PDF bei BfE) (siehe auch hier, PDF). Nicht zugelassen aber brandneu ist ein Behälter von Skoda JS aus Tschechien, die bisher in Lizenz den Castor der GNS hergestellt haben. Erstmals soll dieser neue Behälter nun in Temelien zum Einsatz für die dortigen hochradioaktiven Brennelemente kommen.
Zum Einsatz des TN 24 E heißt es in der Drs 18/444: „Die Aufbewahrung von bestrahlten Brennelementen in Transport- und Lagerbehältern der Bauart TN®24E ist für die Standorte Brokdorf, Grohnde, Unterweser, Grafenrheinfeld, Isar, Neckarwestheim und Philippsburg beantragt worden.“
In einer dpa-Meldung (hier bei boersennews oder hier Handelsblatt) wird derzeit über einen neuen Atommüll-Behälter berichtet, der von Skoda JS aus Pilsen (Plzeň) entwickelt wurde und jetzt erstmals in Temelien eingesetzt werden soll. Weitere Einzelheiten oder Typenbezeichnungen sind der Meldung leider nicht zu entnehmen. Skoda JS gehört nicht etwa zu VW, sondern zu dem russischen Schwermaschinenkonzern OMS. Bis 2035 sollen rund 60 Stück geliefert werden. Weiter heißt es in der dpa-Meldung: „Bisher wurden in Temelin in Deutschland entwickelte Castor-Behälter eingesetzt, die in Tschechien in Lizenz gefertigt werden. Sie haben annähernd die gleiche Kapazität.“ Skoda JS informiert hier über seine Atommüllbehälter.
Über den Umgang mit Atommüll in Frankreich und die eingesetzten Behälter informiert AREVA in englischer Sprache hier. Aktuelle Kleine Anfrage über Kernbrennstofffreiheit und Rückbau deutscher Atomkraftwerke. Alle hier genannten Kleinen Anfragen stammen aus dem Büro der MdB Kotting-Uhl von den Grünen.