Hochradioaktiv in Nordenham? Ein Castor-Schiff und Protest
Rund um den geplanten Castor-Transport mit hochradioaktivem Atommüll aus der britischen Plutonium-Fabrik in Sellafield in das Zwischenlager in Biblis regt sich zunehmend Protest. Experten kritisieren einen Abbau der Sicherheit bei der Zwischenlagerung dieser Abfälle. Der Atommüll kommt per Schiff über einen „deutschen Seehafen“ aus England (siehe MdB Hubertus Zdebel), vermutlich ist damit Nordenham in Niedersachsen gemeint. Dort ist der Kreistag bereits mit Fragen zum Castor-Transport beschäftigt (Thomas Bartsch, DIE LINKE). Eine Infoveranstaltung des „Arbeitskreis Wesermasch“ findet schon nächste Woche statt (*). Außerdem wird sich am nächsten Wochenende auch die bundesweite Atommüllkonferenz mit den hochradioaktiven Transporten, in denen auch Plutonium enthalten ist, befassen. Weitere derartige Atomtransporte sollen später auch nach Isar bei Landshut, nach Brokdorf und nach Philippsburg rollen. Die Genehmigungen dafür sind noch nicht erteilt. Daher sind die jetzigen Auseinandersetzungen um die Sicherheitsanforderungen relevant, weil auch weitere Standorte betroffen sind. (Foto: Karin Behr/PubliXviewinG – Atomschiff in Nordenham)
- Offener Brief: Bundesamt genehmigt Sicherheitsabbau in Biblis bei der Zwischenlagerung hochradioaktiver Abfälle
- BUND Hessen widerspricht der Einlagerung von Sellafield-Castoren in das Standort-Zwischenlager des AKW Biblis
- Hochradioaktiver Atommüll zum Zwischenlager Biblis: Transportgenehmigung über deutschen Hafen erteilt
Heftige Kritik kommt von AtomkraftgegnerInnen, die sich zu Castor-Stoppen zusammen getan haben. Außerdem haben der BUND in Hessen und der Atomexperte Wolfgang Neumann (siehe detailliert die obigen Links) die erteilte Genehmigung für die Lagerung dieses gefährlichen, in Glas eingeschmolzenen Atommülls im Zwischenlager Biblis heftig kritisiert, weil auf wichtige erforderliche Sicherheitsmaßnahmen verzichtet würde.
Eine weitere Kritik: In der Genehmigung wird wiederholt von Anlagen Kredit genommen. Z. B. wenn es um das wichtige Reparaturkonzept für den Fall undichter Behälter geht. Diese werden jedoch auf Nachfrage nicht veröffentlicht. Die Genehmigungsbehörde, das Bundesamt für die Sicherheit in der nuklearen Entsorgung (BaSE, formerly known as BfE), informiert hier über die Transportgenehmigung, hier über die Einlagerungsgenehmigung für das Zwischenlager Bibilis und hier über die weiteren Rücktransporte von Atommüll aus den Plutonium-Fabriken in England und Frankreich.
* Veranstaltung des Arbeitskreis Wesermarsch (Regionale BIs Umweltschutz), info@ak-wesermarsch.info,
E I N L A D U N G zu einer Informations- und Vorbereitungsveranstaltung, Mittwoch, den 26.02.2020, 19.00 Uhr, Weserterrassen, Nordenham, Strandallee 10 (Zufahrt über Großensiel).