Wer hat soviel Geld? Atommüll: Vorbild für Rente? Der Staat als Zocker.

Wer hat soviel Geld? Atommüll: Vorbild für Rente? Der Staat als Zocker.

Über den ersten deutschen Staatsfonds schreiben Achim Brunnengräber und Albert Denk in der aktuellen Ausgabe der „Blätter“. Der erste deutsche Staatsfonds? Den gibt es für einen Teil (!) (siehe 1) des atomaren Erbes einer unverantwortlichen Politik: Nutzung der Atomenergie (nicht nur) zur Stromerzeugung.

Ein deutscher Staatsfonds KENFO (urgewald) mit ungefähr 25 Mrd. Euro im Kapitalstock und der Aufgabe, die Lagerung von radioaktivem Atommüll bis in alle Ewigkeit zu finanzieren. Zuletzt hatte der FONDS eher Verluste. Weit über 100 Mrd. Euro und noch viel viel mehr wird das über die nächsten Jahrzehnte allein in Deutschland kosten. Die Idee: Über die Kapitalmärkte sollen die notwendigen Kosten für die Lagerung des Atommülls „erwirtschaftet“ werden. Da braucht es Rendite und Gewinne. Dann muss auch gezockt werden, an den Märkten und Börsen und …

Ist das eine kluge Konstruktion, um Zukunft zu gestalten, in der die sozialen und ökologischen Spannungen weiter anwachsen werden? Möglicherweise sogar ein Vorbild für den anderen neuen Staatsfonds, den die Liberalen so massiv wollen: Ein Rentenfonds über Kapital per Aktienmarkt. Die „Blätter“ berichten in ihrer aktuellen Ausgabe über diese Grundsatzfragen, wie wir Zukunft gestalten und Atommüll verwalten bzw. langfristig finanzieren müssen.

Die beiden Politik-Wissenschaftler an der FU Berlin sind in vielen Fragestellungen der Atomenergienutzung und ihren nuklearen Hinterlassenschaften zugewandt; auch im Zusammenhang mit staatlich finanzierten Projekten mit dem Schwerpunkt Lagerung radioaktiver Abfälle in gesellschaftlicher Perspektive.

  • Über wissenschaftliche Arbeiten auf umweltFAIRaendern in Verbindung mit Achim Brunnengräber hier. Mehr über das ehemalige staatliche Forschungsprogramm Entria hier.
  • Hier berichtet umweltFAIRaendern über Forschungsprogramme im Zusammenhang mit Atomenergie
  • (1) Für den Rückbau der Atommeiler ist der KENFO nicht zuständig. Den müssen die ehemaligen Atomkonzerne noch selber zahlen – mit einigen Steuervorteilen und Trostpflastern in Form von Entschädigungen: Stichwort Entsorgungskosten und Entschädigungen. Auch die Kosten für den Atommüll in der ASSE und in Morsleben sowie der gesamte Bereich der staatlichen Atomforschungsanlagen und den dort vorhandenen Atommüllbergen ist KENFO nicht zuständig.

 

 

Dirk Seifert

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert