Vattenfall-Krise: Konzern wird gespalten – Vorbereitung, dass Vattenfall Tschüss sagt?!
Die Krisenlage beim Atomkonzern Vattenfall spitzt sich weiter zu. Enorme finanzielle Verluste führen jetzt offenbar zu tiefen Einschnitten in der Unternehmensorganisation. Heute kündigte das Unternehmen an, sich in zwei Konzernbereiche aufzutrennen. Die Welt berichtet: „Anfang 2014 werde das Geschäft in die Bereiche Skandinavien sowie Kontinentaleuropa und Großbritannien aufgeteilt, kündigte der Staatskonzern bei der Vorlage seiner Halbjahreszahlen an.“ (Die heutige PM von Vattenfall hier und in vollständiger Länge unten im Text)
Der Sender DeutschlandRadio deutet diese Maßnahme auch als Vorbereitung auf einem möglichen kompletten Verkauf des Unternehmens jenseits von Skandinavien. Seit längerer Zeit deutet sich dieser Schritt an. Für die schwedischen Eigentümer ist die gesamte Expansion von Vattenfall außerhalb von Schweden zu einem Desaster geworden. Aus dem Plan, rund um die Ostsee zur Nummer 1 zu werden, wurde nichts. Der extrem hohe Anteil von klimaschädlicher Braunkohle am deutschen Stromgeschäft ist den Eigentümern schon seit längerem ein großes Ärgernis. Immer wieder wurde auch der Verkauf dieser Sparte in der Lausitz erwogen. Hinzu kommen die vielen Skandale und Pannen bei Betrieb der Atomkraftwerke von Vattenfall Deutschland, die für einen nachhaltigen Imageschaden gesorgt haben und massive Kunden-Einbußen zur Folge hatten.
Dass der Rückzug aus Deutschland immer wahrscheinlicher wird, machen auch diese Äußerungen klar (Die Welt): „Die Aussichten trübten sich zunehmend ein. „Das Unternehmen geht davon aus, dass sich der Markt in absehbarer Zukunft nicht erholen wird“, sagte Vorstandschef Öystein Löseth.“
Vattenfall hat aufgrund zahlreicher Fehlentscheidungen des Managments inzwischen einen Schuldenberg von ca. 20 Mrd Euro aufgebaut. Die Welt meldet mit Bezug auf die heutige Bilanzpressekonferenz von Vattenfall: „Angesichts der schwachen Ertragslage schreibt der schwedische Energiekonzern Vattenfall rund 3,4 Milliarden Euro auf Kraftwerke und andere Vermögenswerte ab. Der größte Anteil entfällt auf Gas- und Steinkohlekraftwerke in den Niederlanden, doch auch in Deutschland schreiben die Schweden auf Steinkohlekraftwerke knapp 500 Millionen Euro ab. Das Unternehmen verschärft außerdem sein Sparprogramm. Im kommenden Jahr sollen 285 Millionen Euro eingespart werden, bisher waren 170 Millionen geplant.“
Finanz-Desaster Kohlekraftwerk Moorburg
Horrordaten, die zeigen, wie angeschlagen Vattenfall ist. Zu vermuten ist, dass z.B. die genannte Abschreibung in Höhe von 500 Millionen Euro zu einem großen Teil im Zusammenhang mit dem Kohlekraft in Hamburg-Moorburg stehen. Das Kraftwerk wird derzeit schrittweise in Betrieb genommen und gilt Vielen als totales wirtschaftliches Desaster.
Der Personalabbau dürfte noch verschärft werden
Für die MitarbeiterInnen bei Vattenfall kommt es knüppeldick. Schon jetzt werden in Deutschland 1.500 Arbeitsplätze abgebaut. Nun erhöht Vattenfall auch noch seine Einsparziele. Das dürfte nicht nur – wie die Welt schreibt – zum Einstellungsstopp führen, sondern ein nächstes Programm zur Personaleinsparung auf den Plan setzen.
Über die Lage der MitarbeiterInnen von Vattenfall hatte umweltFAIRaendern.de erst vor vor wenigen Tagen berichtet: ver.di Berlin warnt: Existenzielle Sorgen der Vattenfall-Mitarbeiter in Berlin, Hamburg und Cottbus durch massive Stellenstreichungen – Energieversorgung wird gefährdet und: Ohne Perspektive? Schlechte Stimmung bei Vattenfall-Beschäftigten
Die Krise bei Vattenfall auf umweltFAIRaendern:
- “Vattenfall – bald Tschüss und weg?”
- Vattenfall Krise – Rückzugs-Gerüchte, massive Entlassungen und Probleme ohne Ende… Eine Lage-Übersicht
- Krise Vattenfall – noch mehr Arbeitsplätze werden gestrichen
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- Vattenfalls Stern auf dem Rückzug – Was hat dich bloß so ruiniert?
- Vattenfall – Tarifkonflikte und Personalabbau
Die Vattenfall PM von heute im Original: