Gefahrengebiet Hamburger Hafen – Atomtransporte und Risiko

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Straßenaktion in der Hafen-City: Strahlenschutz im Sperrgebiet. Foto: Pay Numrich

Vor einem Jahr brannte im Hamburger Hafen der Frachter Atlantic Cartier. Stundenlang war die Feuerwehr im Großeinsatz, – gleich um die Ecke waren hunderte TeilnehmerInnen bei einer Großveranstaltung des Kirchentags. Was nur wenige zu diesem Zeitpunkt ahnten: An Bord des Schiffes befanden sich nicht nur Munition und Ethanol, sondern auch radioaktive Uran-Brennstoffe: Gefahrengebiet Hamburg Hafen.

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Sperrgebiet Hamburg Hafen: Wenn es beim Atomtransport schief geht. Foto: Pay Numrich

Bis heute hat sich an den Risiken mit Atomtransporten in Hamburg nichts geändert. Während in Bremen wenigstens ein Teil dieser Transporte vor einiger Zeit verboten wurden, dürfen mit Zustimmung des Hamburger SPD-Senats diese Transporte zur Ver- und Entsorgung von Atomanlagen in aller Welt ungestört weiter stattfinden. Einige AktivistInnen – unterstützt durch ROBIN WOOD – wollen das nicht hinnehmen.

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Auch wenn es aussieht wie auf dem Mond: Der Unfall eines Atomtransports im Hamburger Hafen hätte Strahlenbelastungen zur Folge. Foto: Pay Numrich

Gestern machten sie mit einer Kletteraktion auf diese Atomtransporte aufmerksam, heute gingt es mit einer Straßenaktion weiter. Hier die Erklärung der AktivistInnen:

„Anlässlich des Jahrestages des Großbrandes auf dem Frachter Atlantic Cartier vor einem Jahr protestieren heute erneut Anti-Atom-Aktivist_innen gegen die Urantransporte durch Hamburg. Mit Chemikalienschutzanzügen verkleidet zogen sie durch den Grasbrookpark in der Hafen-City, verteilten Atommüll-Attrappen, sperrten Teile des Spielplatzes als Super-GAU Sperrgebiet ab und verteilten Flugblätter.

Bereits gestern kam es an der Niederlassung der Reederei Atlantic Container Line (ACL) zu Protesten: Die Protestierenden waren auf das Dach geklettert und hatten von dort ein großes Transparent „Atomtransporte stoppen“ herabgelassen. Zeitgleich wurden vor dem Gebäude weitere Transparente aufgehängt und mit Kreide gemalt.

Die Aktivist_innen fordern den Stopp der Atomtransporte und die Stilllegung der durch diese Transporte versorgten Atomfabriken in Lingen und Gronau. Diese Anlagen sind vom sogenannten Atomausstieg nicht umfasst und haben unbefristete Betriebsgenehmigungen.

Am 1. Mai 2013 war es auf dem Con-Ro-Frachter Atlantic Cartier im Hamburger Hafen am O’swaldkai zu einem Brand gekommen. Erst nach 16 Stunden und mit knapp 300 Feuerwehrleuten konnte der Brand gelöscht werden. An Bord befanden sich verschiedenste hochgefährliche Ladungen, darunter Munition, Ethanol, Brennelemente und Uranhexafluorid-Behälter.

„Hamburg ist vor einem Jahr nur knapp einer Katastrophe entgangen. Aus dem Brand zu lernen hieße die Atomtransporte über den Hamburger Hafen einzustellen“, so ein beteiligter Aktivist.

Der Hamburger Hafen ist jedoch weiterhin Drehscheibe für zahlreiche radioaktive Transporte. Im Schnitt kommt es etwa jeden zweiten Tag zu einem Urantransport durch die Hansestadt. Umgeschlagen wird hier alles von Uranerzkonzentrat über angereichertes Uran bis zu fertigen Brennelementen.“

Dirk Seifert

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