Was kostet die Ewigkeit? Atommüll-Alarm – Tatorte in Deutschland

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Atommülllager Schacht Konrad: Wird nicht fertig, wird immer teurer. Foto: Dirk Seifert

Atommüll ohne Ende. Die Anti-Atom-Bewegung ist seit dem Wochenende mit einer Kampagne bundesweit unterwegs, mit der sie auf die ungelösten Probleme aufmerksam machen will: „Atommüll – Alarm: Tatorte in Deutschland“. Nicht nur die Fragen der Lagerung, der Sicherheit und des Strahlenschutzes sind einzigartig. Auch bei der Finanzierung der für die Lagerung der radioaktiven Abfälle anfallenden Kosten, sind viele Dinge ungelöst. Von Ewigkeitskosten ist die Rede. Die Konzerne haben während der Betriebszeiten Rückstellungen gebildet, um den späteren Abbau und die Atommülllagerung finanzieren zu können. Doch steht dieses Kapital heute tatsächlich zur Verfügung? Und vor allem: Reicht es aus, um die immer mehr explodierenden Kosten bei der Stilllegung und der Lagerung tatsächlich zu bezahlen?

Auf einer Veranstaltung am kommenden Mittwochen in Berlin (17. 09. 2014, 19.00 Uhr, taz.café, Rudi-Dutschke-Str. 23, 10969 Berlin) werden von den Initiatoren der Atommüll-Kampagne nicht nur das neue Infoportal www.atommuellreport.de vorgestellt, sondern auch eine neue Studie des BUND, die sich mit der Frage befasst, wie die Sicherung der Ewigkeitskosten der Atomenergie erreicht werden kann.

Es diskutieren: Ursula Schönberger (Politikwissenschaftlerin), Thorben Becker (BUND), Swantje Küchler (FÖS), Wolfgang Ehmke (BI Lüchow Dannenberg), Vertreter des Umweltministeriums (angefragt).

Bereits vor wenigen Wochen hatte auf der Atommüllkonferenz in Kassel eine Debatte über die aktuellen Pläne der Atomwirtschaft stattgefunden. Im Frühjahr hatten die Atomkonzerne eine Bundesstiftung (Bad Bank) vorgeschlagen, die den Betrieb der Atomkraftwerke übernehmen und für die Stilllegung und Atommülllagerung zuständig sein soll. Rund 36 Mrd. Euro wollen die Konzerne dieser Stiftung übertragen – danach dann aber von jeder weiteren Zahlung für den Atommüll befreit werden. Sie wollen sich also vom Verursacherprinzip freikaufen und die weitere Verantwortung für die in ihren Atommeilern erzeugten Abfälle nicht mehr tragen. Auf der Tagung in Kassel referierte Prof. Dr. Wolfgang Irrek von der Hochschule Ruhr West in einem Referat über die “Die Ewigkeitslasten der deutschen Atomindustrie” (hier als PDF) und die “Finanzierung von Stilllegung, Rückbau und Entsorgung kommerzieller Atomkraftwerke”. Bei “AntiAtomAktuell” ist dazu auch ein Text von Irrek veröffentlicht.

Siehe auch: www.atommuell-alarm.info

Dirk Seifert

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