Nationalsozialismus: Zwangsarbeiter bei HEW – Kraftwerk Alt Garge – Einige parlamentarische Anfragen

hew-alt-garge-zwangsarbeit-1Über 70 Jahre nach der Befreiung vom Faschismus ist die Auseinandersetzung mit den Verbrechen noch lange nicht zu Ende. Eines der Themen, das derzeit wieder in der Aufmerksamkeit steht, ist die Zwangsarbeit von Kriegsgefangenen und KZ-Häftlingen. Vor wenigen Wochen hatte umweltFAIRaendern zwei Beiträge in Erinnerung gebracht, die sich mit der Zwangsarbeit bei den Hamburgischen Electricitäts-Werken (HEW) beschäftigten. 1994, im 100. Jahr der Gründung der HEW, stand die Entschädigung von Häftlingen einer Außenstelle des KZ Neuengamme, die am Bau eines HEW Kohlekraftwerks in Alt Garge auf der niedersächsischen Seite der Elbe eingesetzt worden waren, im öffentlichen Interesse. UmweltFAIRaendern veröffentlicht zusätzliche Dokumente: Vier Schriftliche Kleine Anfragen aus der Hamburgischen Bürgerschaft.

In den Kleinen Anfragen wird der Senat – begleitend zu den außerparlamentarischen Aktivitäten, die für die polnischen Zwangsarbeiter von den HEW eine Entschädigung forderten – zu einzelnen Aspekten befragt. Am Ende der vielfältigen Auseinandersetzungen erklärten sich die damals zu 100 Prozent im Besitz der Stadt Hamburg befindlichen HEW zu einer Entschädigungszahlung bereit. Ein echtes Schuldeingeständnis gab es jedoch nicht.

Von Seiten Hamburger Anti-Atom-Initiativen war das Thema HEW und Nationalismus im Rahmen eines „Alternativen Berichts“ zum 100. Geburtstag des Stromkonzerns, der Ende der 1990er Jahre vom Senat privatisiert und von Vattenfall übernommen wurde, aufgegriffen worden. Die Broschüre 100 Jahre HEW steht hier als Scan von der Printfassung (PDF, vollständig) zum download.

An der Erstellung der Broschüre, aber auch an den Kleinen Anfragen des damaligen GAL-Bürgerschaftsabgeordneten Alexander Porschke, war ich als Energiereferent beteiligt.

Die Schriftlichen Kleinen Anfragen vom März – September 1994

Dirk Seifert

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