Nachgefragt: Umgang mit kontaminierten Uranbrennelementen und Sonderbrennstäben aus Atomkraftwerken
Über Probleme mit verunreinigten Uranbrennelementen und hoch radioaktiven Sonderbrennstäben will der Bundestagsabgeordnete Hubertus Zdebel (Fraktion DIE LINKE) mit einer Kleinen Anfrage Auskunft von der Bundesregierung bekommen. Vattenfall hatte als Betreiber des AKW Krümmel vor kurzem angekündigt, mit Kobald-60 kontaminierte Brennelemente zur Reinigung in die USA liefern zu wollen. Auch hochradioaktive Sonderbrennstäbe bereiten demnach – nicht nur in Krümmel – noch Probleme.
Zum Hintergrund der Kleinen Anfrage (hier mit den Fragen als PDF)
Laut Angaben von Vattenfall sollen bis Ende 2018 insgesamt 12 unbenutzte Uran-Brennelemente aus dem Atomkraftwerk (AKW) Krümmel in die USA transportiert werden, weil diese mit Kobalt-60 kontaminiert sind. Ziel ist es, das in den Brennelementen enthaltene angereicherte Uran aus den Brennstäben so zu bearbeiten, dass es anschließend verkauft werden kann (vgl. www.bergedorfer-zeitung.de/geesthacht/article212662317/Brennstaebe-sollen-in-die-USA.html).
Laut dem Bericht der Bergedorfer Zeitung ist offenbar das Problem, dass diese Brennelemente zwar vor Ort gereinigt wurden, ein Nachweis, dass diese anschließend auch tatsächlich frei von Kobalt-60 sind, jedoch nicht erbracht werden könne. Angeblich könne keine Anlage in Deutschland derartige Reinigungsarbeiten verrichten. Als Empfänger der verunreinigten Brennelemente wird eine Anlage in Richland, USA genannt.
Außerdem wird in dem Artikel darauf verwiesen, dass sich im Brennelementelagerbecken des AKW Krümmel „noch 78 Sonderbrennstäbe sowie ein Brennelement, das wiederum in 76 dieser Sonderbrennstäbe zerlegt werden müsse“, befinden. „Um diese Brennstäbe in Castoren unterzubringen, würden sogenannte Köcher benötigt, für die es noch keine Zulassung gebe.“ Diese Sonderbrennstäbe bzw. das Brennelement sind hochradioaktiv.