E.on räumt ein – Plutonium-Brennelemente machen nur Probleme
Wolfgang Faber von E.on räumt ein, dass plutoniumhaltige MOX-Brennelemente eine Vielzahl von Nachteilen bei der Herstellung, im Reaktoreinsatz und danach bei der Entsorgung haben. Das hat Faber, Leiter für Brennelementeinsatz und Entsorgung bei der E.ON Kernkraft GmbH, im Herbst 2011 bei einem Meeting des US Nuclear Waste Technical Review Board in einem Vortrag (PDF) eingeräumt. In dem Vortrag sind auch Fotos von dem Transportbehälter für die MOX-Brennelemente zu sehen, der Behälter heißt MK4.
In den USA wird derzeit intensiv über einen möglichen Einsatz von MOX-Brennelementen in den Atomkraftwerken diskutiert.
Nach einer Darstellung der Eigenschaften von Plutonium als Brennstoff kommt Faber in dem Vortrag zu dem Ergebnis:
„MOX are …
- …more expensive (at least German situation)
- …more difficult to fabricate
- …more complicated to handle on-site
- …more closely supervised by IAEA
- …more appreciated by IFM-people
- …in need of longer post-operating storage time
- …more difficult in intermediate storage period
…than Uranium FA.“ (die PDF ist auch hier online)
Damit unterstützt dieses Statement die Kritiker des MOX-Einsatzes. Die AKW-Betreiber versuchen meist zu bestreiten, dass es diese Nachteile gibt (siehe auch hier). Durch den hohen Plutoniumanteil ist nicht nur die Herstellung extrem kompliziert und nur unter hohen – teuren – Sicherheitsvorkehrungen zu machen; deswegen wird die MOX-Fabrik in Sellafield derzeit auch geschlossen! MOX ist demnach auch im Reaktor schwerer zu hantieren, muss nach dem Einsatz aufgrund seiner höheren Aktivität und Temperatur länger im AKW abklingen und stellt auch danach noch größere Probleme dar.
BürgerInitiativen und Umweltorganisationen, aber auch Parteien und Abgeordnete protestieren seit Wochen gegen den geplanten Transport von Plutonium-Brennelementen zum AKW Grohnde. Diese sind vom Bundesamt für Strahlenschutz genehmigt. Aktuell laufen in Sellafield/UK die Vorbereitungen für den Transport der ersten acht MOX-Brennelemente, die in zwei MK4-Behältern verpackt zuerst per Schiff und dann mit einem Spezial-LKW zum AKW Grohnde gebracht werden sollen. Der Transport wird mit dem Plutonium-Frachter Atlantic Osprey abgewickelt, der eine Vielzahl von Sicherheitsmängeln aufweist. Für November ist ein weiterer Transport mit erneut acht MOX-Elementen geplant.
Zur Problematik der Plutonium-Brennelemente siehe auch diese ältere Broschüre, die eine Vielzahl der Probleme darstellt und von der GAL-Bürgerschaftsfraktion in Hamburg herausgegeben wurde: VERDAMMT IN ALLE EWIGKEIT – Plutonium in Atomreaktoren (PDF, 1998)
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