E.on schaltet ab – Atommeiler in Grafenrheinfeld geht früher vom Netz – weiter machen…
Peter Ramsauer dürfte sich ärgern. Da faselte der ehemalige Verkehrsminister noch vor wenigen Tagen was von längeren Atomlaufzeiten, um billigen Strom zu erzeugen und jetzt sagt E.on: No Way! Das bayerische AKW Grafenrheinfeld soll nach Ankündigung des Konzerns nun im Mai 2015 endgültig vom Netz gehen. Einige Monate vor dem im Atomgesetz nach Fukushima festgelegten Termin Ende Dezember 2015. Damit will E.on rund 80 Millionen Euro an Steuern einsparen, berichtet der Spiegel. Die Entscheidung von E.on ist auch ein Hinweis, wie tiefgreifend der Ausbau der Erneuerbaren Energie die Energiewirtschaft verwandelt.
Selbst die hochsubventionierten Atommeiler sind offenbar kaum noch in der Lage, wirtschaftlich zu arbeiten. „“Hintergrund für die Entscheidung ist die mangelnde Wirtschaftlichkeit der Anlage“, teilte das Unternehmen mit.“ (Spiegel)
Noch braucht es aber eine Bestätigung durch die Bundesnetzagentur. Die muss beurteilen, ob die geplante Stilllegung Auswirkungen auf die Netzstabilität hat und diese genehmigen. Allerdings hatten inzwischen sowohl die bayerische Staatsregierung als auch die Netzagentur selbst darauf hingewiesen, dass es keine Probleme geben dürfte. Auch der Stromnetzbetreiber Tennet sieht technisch keinen Anlass, das AKW länger am Netz zu lassen. Allerdings gibt es in Bayern eine Debatte um neue Stromtrassen.
Hintergrund der Maßnahme von E.on ist das große Überangebot von Stromerzeugungskapazitäten im deutschen Markt. In Verbindung mit den Erneuerbaren Energien hat dies zu einem deutlichen Preisverfall an der Strombörse gesorgt.