RWE stoppt Einsatz von Plutonium-Brennelementen im AKW Gundremmingen
Der Atomkonzern RWE will in seinen beiden Reaktoren im bayerischen Gundremmingen den Einsatz von MOX-Brennelementen einstellen. Zwar sollen die noch im Reaktor befindlichen Plutonium-Elemente „abgebrannt“ werden, neue sollen aber nicht mehr eingeladen werden. Das hat die Staatsregierung in Muenchen auf eine Anfrage der Grünen mitgeteilt. Allerdings soll der MOX-Einsatz bei RWE im AKW Emsland/Lingen fortgesetzt werden.
Hintergrund für diese Entscheidung von RWE könnte sein, dass es in den letzten Jahren wiederholt Probleme mit dem MOX-Einsatz gegeben hatte. Zuletzt waren Brennelement-Defekte im November 2011 im AKW Gundremmingen C bekannt geworden. In Gundremmingen handelt es sich um die besonders störanfälligen Siedewasserreaktoren. Bei dem AKW im Emsland/Lingen handelt es sich um einen Druckwasserreaktor. Allerdings räumt der Atomkonzern E.on ein, dass es in diesen Reaktoren im Grunde nur Nachteile durch den Einsatz von MOX-Brennelementen gibt. Dazu und zu den Alternativen für den MOX-Einsatz siehe hier!
Die Augsburger Allgemeine hatte berichtet: „Gundremmingen sei das erste Atomkraftwerk mit Siedewasserreaktoren, das seit 1996 in großem Umfang die brisanten MOX-Brennelemente eingesetzt habe. RWE und EON als Betreiber hätten in den vergangenen Jahren den Anteil des spaltbaren Materials in den Brennelementen mehrfach erhöht. Bereits im Herbst 2010 hatten vier Brennelemente, davon drei MOX-Brennelemente, im Kernkraftwerk Gundremmingen Mängel. Bei der jüngsten Revision des Blocks C wurden vier defekte Mischoxid-Brennelemente entdeckt.“
Die Grünen haben RWE nun aufgefordert, auch den Einsatz von Brennelementen aus wiederaufgearbeitetem Uran (WAU) einzustellen, da auch diese als besonders störanfällig gelten. (Siehe auch hier).