Rohstoffe und Konflikte – Uranabbau und die Folgen: „Namibias strahlende Zukunft?“

Uranmine bei Arlit im Niger. Foto: Davin Francois
Uranmine (bei Arlit im Niger). Foto: Davin Francois

„„Namibias strahlende Zukunft?“ Gesamtwirtschaftliche und soziale Implikationen des Uranabbaus in Erongo“. So lautet der Titel der 2013 verfassten und 142 Seiten starken Diplomarbeit von Randolf Damion Dorn (Uni Gießen, siehe auch hier als PDF direkt). Darin beleuchtet er nicht nur den Uranbergbau im Erongo-Gebiet, sondern widmet sich auch ausführlich der Geschichte des Uranbergbaus in Namibia – völkerrechtswidrig jahrzehntelang von der Apartheitsregierung in Südafrika betrieben.

„Historisch ist Namibias Uranabbau als Fluch zu betrachten. Südafrikas lange Besatzung galt hauptsächlich dem strategischen Rohstoff Uran, u.a. sind die Folgen der Apartheid auch heute noch deutlich spürbar“, heißt es in der Zusammenfassung. Und: „Die SWAPO änderte ihre negative Einstellung gegenüber dem Uranabbau nach der Machtergreifung 1990. Heutzutage wird der Uranabbau, v.a. seitens der Regierung als Segen betrachtet.“ (S. 122)

Dorn bestreitet zwar nicht, dass es heute verbunden mit dem Uranbergbau einen „kurzfristigen ökonomischen Wohlstand“ (für einige) und eine gewisse „infrastrukturelle Entwicklung der Eronog-Region“ gäbe. „Die soziale Kluft kann aber sehr wahrscheinlich weder durch soziale Programme, noch durch die wenigen Arbeitsplätze in den Uranminen deutlich verringert werden. Zusätzlich werden mit größtmöglicher Wahrscheinlichkeit dauerhaft nachhaltige Entwicklungsperspektiven des Landes massiv beeinträchtigt.“

Die komplette Arbeit kann hier als PDF herunter geladen werden: Dorn, Randolf Damion (2013) Namibias strahlende Zukunft? : Gesamtwirtschaftliche und soziale Implikationen des Uranabbaus in Erongo .

Uranbergbau: Weltweit Umwelt- und Gesundheitsrisiken und Konflikte. Hier ein Video über die Internationale Urankonferenz in Tansania, Anfang Oktober 2013.

Dirk Seifert

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