Trouble in Tansania 4 – Regierung setzt auf Uranabbau und warnt vor falschen Argumenten

uranium-tansaniaDie Regierung in Tanzania reagiert auf die in Dar Es Salaam stattfindende internationale Konferenz zum Uranabbau. Dort haben sich Fachleute aus nahezu allen Uranabbau-Ländern der Welt zu einer Konferenz zusammengefunden, um den Einstieg Tansanias in die Uranwirtschaft zu verhindern. Im Guardian Tanzania erläutert das Ministerium für Umwelt und Rohstoffe seine Politik für den Uranabbau und kündigt die baldige Eröffnung der ersten Uranmine des ostafrikanischen Staates an.

Alle Informationen zur Urankonferenz und dem Uranabbau in Tansania auf dieser Seite.

Der Guardian berichtet: „The ministry of Energy and Minerals has said that when the extraction of uranium at Mkuju River project starts it will contribute about USD 603 million to the country’s revenues and employ more than 690 Tanzanians.“

Das Uran-Projekt Mkuju-River ist besonders umstritten, weil es im südlichen Tansania am Rande eines Nationalparks liegt, der als Weltkulturerbe der UNO anerkannt ist. Um dort den Uranabbau zu ermöglichen hatte die Regierung von Tansania vor der UN beantragt, diesen Teil des Parks vom Kulturerbe auszuschließen. Das ist 2012 schließlich von der UNO akzeptiert worden. Unmittelbar danach hat die Regierung die Erlaubnis zur Vorbereitung des Uranabbaus erteilt. Dieser Ausbau findet derzeit statt, eine Inbetriebnahme der Mine wird in den nächsten Monaten erwartet.  Zu Forschungszwecken sind bereits 175 Tonnen Urangestein gefördert worden.

Weiter heißt es in der Zeitung: „The ministry’s Acting Commissioner for minerals, Ally Samaje said the extraction which is expected to begin soon has a life span of 12 years hence exploration should continue so as to find other uranium mines with longer life span.“

Der Uranbergbau in Tansania sei demnach nicht nur ein Nutzen für die Regierung und die Gesellschaft. Sie schaffe Arbeitsplätze. Sorgen der Bevölkerung, dass Radioaktivität und verseuchtes Wasser Folge des Uranabbau sein könnten, die die Landwirtschaft verhindern und Erkrankungen fördern könnten, wies der Sprecher zurück.  „Samaje however allayed the public’s fear towards uranium extraction following incorrect information which has been spread amongst the people claiming that the extraction would pose health problems to the people including liver cancer, DNA change and decomposed new born babies.“

Das richtet sich nicht nur gegen die internationalen Fachleute, die auf der Konferenz in Tansania vor den Gefahren des Uranabbaus warnen und vor wenigen Tagen in einem weiteren Uran-Gebiet – in der Region Bahi bei Dodoma – auf einer großen Veranstaltung die besorgte Bevölkerung mit vielen Fachbeiträgen informierten. Damit kritisiert das Ministerium auch die Anti-Uranabbau-AktivistInnen, z.B. der Organisation CESOPE, die an der Organisation und Durchführung der internationalen Konferenz beteiligt war.

Der Sprecher spielt die Risiken herunter, indem er auf die Gesetze und Vorschriften für den Uranabbau verweist und davon spricht, dass in Mkuju-River „lediglich“ der Abbau betrieben werde, alle anderen Schritte, die Risiken bergen könnten, aber im Ausland erfolgen würden.

Mkuju-River ist derzeit die einzige Uranmine, die in Betrieb geht. Aber in weiteren Regionen sind Uranvorkommen gefunden worden und werden derzeit untersucht, ob sie unter wirtschaftlichen Bedingungen für einen Abbau in Frage kommen. Der Guardian schreibt: „In recent years, researchers found uranium mines in various areas in the country including Mkuju River, Madaba, Bahi, Gallapo, Uluguru hills and Itigi. However, the Mkuju River is the only place where the uranium can be extracted for trade purposes.“

Dirk Seifert

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