Atomtransporte: Sperrt Rot-Grün künftig den Hafen? 60 Atomtransporte in nur drei Monaten durch Hamburg
Werden die Grünen in den laufenden Verhandlungen mit der SPD den Hamburger Hafen für Atomtransporte sperren? Grund genug gäbe es: Allein von Mitte November 2014 bis Mitte Februar 2015 haben in Hamburg insgesamt 60 Atomtransporte stattgefunden, oftmals in Verbindung mit dem Im- und Export über den Hafen. Brennelemente für Atomkraftwerke und verschiedene Uranprodukte zur Herstellung der Brennelemente rollen damit auch weiterhin in großer Zahl durch die Elbmetropole. Hamburg bleibt damit eine wichtige Drehscheibe im Atomgeschäft. Diese Zahlen ergeben sich aus der Senatsantwort auf eine Kleine Anfrage der Linken Bürgerschaftsabgeordneten Norbert Hackbusch und Dora Heyenn (PDF) von Mitte Februar.
Trotz der Stilllegung von acht Atomkraftwerken in Deutschland bleibt das Atomgeschäft mit seinen zahlreichen Transporten auf hohem Niveau. Das zeigen die neuen Zahlen deutlich. Insgesamt rund 200 Atomtransporte haben demnach im Jahr 2014 allein in und durch Hamburg stattgefunden. Vor allem die beiden Uranfabriken in Gronau und Lingen, die vom Atomausstieg ausgeschlossen sind und über unbefristete Betriebsgenehmigungen verfügen, sorgen für eine weiterhin hohe Zahl der riskanten Transporte, die für den Betrieb von Atommeilern von großer Bedeutung sind.
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Der SPD-Senat hatte es in der Vergangenheit abgelehnt, den Hafen für derartige Strahlentransporte zu sperren. Während die Linken ein Verbot nach dem Vorbild von Bremen forderten, haben sich die Grünen für freiwillige Einschränkungen durch die Hafenbetriebe ausgesprochen, vor allem natürlich die Betriebe, die in öffentlicher Hand sind. Es dürfte interessant sein, ob die Grünen dieses Thema bei den laufenden Koalitionsverhandlungen ansprechen werden.
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