AKW Brokdorf – Fukushima – Katastrophaler Katastrophenschutz
Seit Montag läuft die dezentrale Aktionswoche zum Thema “Katastrohaler Katastrophenschutz – AKW Brokdorf abschalten”. Hier zwei Tipps zum mitmachen:
- Am Mittwoch wird im Rahmen dieser Aktionswoche in Wewelsfleth (bei Brokdorf) eine Veranstaltung mit der Ärztin Angelika Claußen (IPPNW) stattfinden, die vor kurzem mit einer Mediziner-Delegation in Japan unterwegs war. Sie wird über ihre Reiseerlebnisse und Eindrücke berichten, darüber, wie fahrlässig die japanischen Behörden mit der Radioaktivität und der Gesundheit der Menschen umgehen. Außerdem hat sich Angelika Claußen mit dem Katastrophenschutz für deutsche Atomkraftwerke eingehend befasst. Die Veranstaltung findet statt am Mittwoch, 7. November 2012, 19 Uhr 30 in der Mehrzweckhalle in Wewelsfleth, Am Sportplatz, 25599 Wewelsfleth und wird durchgeführt von der Initiative Brokdorf-
akut, BUND Kreisgruppe Steinburg und attac Itzehoe.
- Für die HamburgerInnen gibt es die Möglichkeit, sich am Freitag, 9. November, ab 16 Uhr an einer Mahnwache von ROBIN WOOD und X-tausendmalquer zu beteiligen. In der Spitalerstraße wollen die Anti-Atom-AktivistInnen bis 20 Uhr über den katastrophalen Katastrophenschutz informieren. UnterstützerInnen sind gern eingeladen, vorbei zu kommen und beim Flyerverteilen etc. zu helfen.
Im Frühjahr hatte eine Studie des Bundesamtes für Strahlenschutz aufgezeigt, dass es erhebliche Probleme beim Katastrophenschutz rund um die Atomkraftwerke gibt: Evakuierungen könnten nach Berechnungen des BfS noch in bis zu 170 km Entfernung von einem Atomreaktor entfernt erforderlich sein. Außerdem würden die Menschen für lange Zeit evakuiert werden müssen, weil die verstrahlten Gebiete langfristig unbewohnbar bleiben. Derzeit sind im Rahmen der Katastrophenschutzpläne Evakuierungen nur in einem Nahbereich von rund 10 km vorgesehen. Erst vor wenigen Tagen hat der Präsident des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, Christoph Unger, eingeräumt, dass es große Lücken im Katastrophenschutz gibt: “… bei nationalen Ereignissen, bei denen es um großräumige und länger anhaltende Evakuierungen mit vielen Menschen geht, müssen wir noch was tun“, sagt er gegenüber der Wochenzeitung Die Zeit. (Siehe auch hier: Bundesamt schlägt Alarm).
Besonders problematisch wären z.B. schwere Unfälle in Atomkraftwerken. Unger sagt dazu: „Seit Fukushima diskutieren wir, ob wir in der Lage sind, rund um kerntechnische Anlagen großräumig zu evakuieren. Reichen dazu unsere Planungen? Dieses Problem haben wir mit den Schweizer Kollegen besprochen. Dabei entdeckten wir Defizite für den Fall, dass so ein Ereignis kurzfristig kommt und viele Menschen für längere Zeit – nicht nur einen Sonntagnachmittag lang zum Bombenräumen – evakuiert werden müssen“.
Na dann: Rette sich wer kann! Es gibt nur einen Schutz vor der Katastrophe und ihren Folgen: Atomkraftwerke sofort stilllegen!
Mehr über die Aktionswoche für die Abschaltung des AKW Brokdorf hier und hier eine Pressemitteilung von ROBIN WOOD zu dem Thema.