Ostermarsch an Uranfabrik Gronau: Dreckiges Uran aus Afrika

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Anthony Lyamunda, Aktivist gegen geplanten Uranabbau in Tansania und der Bundestagsabgeordnete Hubertus Zdebel von den Linken auf dem Ostermarsch an der Uranfabrik in Gronau. Foto: Dirk Seifert

Besuch aus Tansania beim Ostermarsch-Auftakt an der Uranfabrik im westfälischen Gronau. Bereits am gestrigen Donnerstag traf der Aktivist Anthony Lyamunda den Bundestagsabgeordneten Hubertus Zdebel in Münster. Lyamunda berichtete über den von der Regierung in Tansania geplanten Einstieg in den Uranbergbau. Bei der URENCO in Gronau wird Uran für den Einsatz in Atomkraftwerken angereichert.

Ebenfalls gestern berichtete der WDR ausführlich über die Aktivitäten zum Ostermarschauftakt in Gronau. Der Bericht ist hier nachzulesen.

Die Münstersche Zeitung berichtet über das Treffen von Lyamunda und Zdebel:

„Protest gegen Abbau und Anreicherung von Uran: Was eines Tages in der Urananreicherungsanlage in Gronau landet, ist oftmals unter schmutzigen Umständen in afrikanischen Minen gewonnen worden. Gemeinsam mit dem tansanischen Umweltaktivisten Anthony Lyamunda fordern die Linken das Ende des Uranhandels.

Lyamunda engagiert sich seit 2009 gegen den geplanten Uranabbau in Tansania. Was in Tansania drohe, könne man am Beispiel des laufenden Uranabbaus in Niger beobachten, so Lyamunda: „In Niger werden zum Uranabbau  Unmengen von Schwefelsäure eingesetzt und radioaktiver Feinstaub freigesetzt. Die Bevölkerung und die Minen-Arbeiter sind dieser radioaktiven Strahlung schutzlos ausgesetzt.“

Seine vielleicht wichtigste Aufgabe sieht Lyamunda darin, die Wege des abgebauten Urans aufzudecken: „Der internationale Uranhandel wird von den Akteuren verschleiert und geheimgehalten“, so Lyumunda. Es sei daher nicht auszuschließen, dass vom drohenden Uranabbau in Tansania auch die Urananreicherungsanlage (UAA) in Gronau profitiert.

„Bundesregierung verschleiert Uran-Herkunft“

Der linke Bundestagsabgeordnete Hubertus Zdebel wies darauf hin, dass es ursprünglich die RWE-Tochter „Uranerzbergbau GmbH“ gewesen sei, die Tansania nach potenziellen Uran-Minen erkundet habe. „Bundesregierung und EU verschleiern die Herkunft des in deutschen Atomkraftwerken verbrauchten Urans“, sagt Zdebel. (Siehe dazu auch den untenstehenden Link mit weiteren Informationen)

Die Forderung nach der Schließung der Urananreicherungsanlage steht auch beim Ostermarsch an Karfreitag in Gronau im Mittelpunkt. „Atomenergie ist eben keine saubere Energie. Das fängt schon beim schmutzigen Uranabbau in  Entwicklungsländer wie Tansania an“, argumentiert Stefan Kubel von der Anti-Atom-Initiative „SofA“.“

Dirk Seifert

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